Kaffeehäuser und Coffee Shops – Kaiserwetter in Chiang Mai – Smog in Thailand – Fragebogen – Meine erste Begegnung mit dem Kaiser und manches mehr

Café-Check in Chiang Mai (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Neujahrswünsche einmal anders

An alle Teufel, an Lust, Leidenschaften, Gier, Neid, Liebe, Hass, seltsame Wünsche, eingebildete und reale Feinde, die Armee der Erinnerungen, mit denen ich kämpfe – mögen sie mir niemals Frieden geben.

Patricia Highsmith, Schriftstellerin (u. a. „Der talentierte Mr. Ripley“)

Liebe Freunde, WeggefährtInnen und Südostasienfans,

das neue Jahr begann in Chiang Mai mit Kaiserwetter. Der oft wolkenlose Himmel verdunkelte sich erst mit der Nachricht vom Tod des Kaisers. 25 Jahre lang arbeitete ich als Journalist mal mehr, mal weniger intensiv mit ihm zusammen. Er hat mein Leben bereichert, ich trauere um ihn und er fehlt nicht nur mir. Die ganze Welt nahm Abschied (Bild unten: Vietnam). Eine sehr persönliche Erinnerung von mir findet ihr weiter unten in dieser Post aus Thailand.

Kaffeehäuser in Wien und Cafés in Chiang Mai

Kürzlich saß ich mit meinem Facebook-Freund Chris Wiesner („Ich bin in erster Linie Wiener und dann Österreicher“) und seiner Frau Carina im Fern Forest Café zusammen. Wir sprachen über die alten Kaffeehäuser in Wien, die ich schon immer geliebt und manchmal auch besucht habe. Die Tageszeitungen dort hatten ein Format, hinter dem man sich verstecken konnte, um seinen Einspänner (frisch gebrühter Mokka, verfeinert mit geschlagenem Schlagobers) oder andere Spezialitäten ungestört zu genießen.

Als ich vor Jahren erstmals vom „Coffee to go“ hörte, erlitt ich einen veritablen Kulturschock. Offenbar unterliegt nun auch der Kaffeegenuss den Gesetzen von Tempo und Effizienz. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf recherchiere ich in diesen Wochen die besten Cafés in Chiang Mai. Das kann dauern, ihre Zahl kommt an die der Tempel heran. Natürlich finde ich keine k. u. k. Kaffeehäuser wie in Wien, die Kaffeetradition Thailands ist noch sehr jung. Doch immerhin gilt diese meine Stadt als Kaffee-Hauptstadt Südostasiens, was auch an der Qualität der im Norden angebauten Bohnen liegt. Außerdem ist der Umgangston freundlicher als in Wien.

Wenn mir dort der Kellner mit der Rechnung ein „Wünsche noch einen schönen Aufenthalt“ zuraunzt, bin ich als Touri und Gast zweiter Klasse enttarnt. Zum Glück habe ich stets vermieden, ein Wasser zu bestellen. Denn dann kommt auch schon mal ein unzweideutiges „Und scho sammer wieder draußen“ geflogen. So verpassen einem die Kellner an Ort und Stelle den passenden Status. Nicht anders als in Kölner Brauhäusern, wenn man dort kein Kölsch, sondern ein Wasser bestellt. „Darf ich dem Herrn auch Seife und Handtuch bringen?“, droht der Kellner dann, der hier Köbes heißt und auch mal die volkstümliche Variante wählt: „Wasser? Im Wasser ficken die Fische!“

Gute Luft – wie lange noch?

Seit drei Wochen genießen wir in Chiang Mai einen Winter, der nur in den Tropen möglich ist. Nächtens und am Morgen nicht allzu kühl, tagsüber strahlender Sonnenschein und über 30 Grad. Aber der der Smog wird kommen, in spätestens vier Wochen. In 55 Provinzen des Landes herrscht bereits dicke Luft, auch in Bangkok.

In Chiang Mai hat der Gouverneur dem Abbrennen von Ernteresten und Müll den Kampf angesagt. Eine Maßnahme soll die Einführung eines elektrischen Nahverkehrssytems sein; bislang verfügt Chiang Mai nicht einmal über eins mit fossilem Brennstoff. Gegen den dichten Dunst, der von Laos und Myanmar herüberweht, gibt es eh keine Mittel.

Fragebogen: Jan Christian Müller aus Frankfurt

Jan und seine Familie (Gerlinde und Emilia) sind Thailand-Fans und derzeit mit ihren Freunden Barbara und Oliver mehr als drei Wochen im Königreich unterwegs. Bisherige Stationen: Bangkok, Ayutthaya, Chiang Mai und Pai. In Chiang Mai haben wir uns persönlich kennengelernt und den Geburtstag meiner Frau Toey zusammen gefeiert.

Im zivilen Leben leitet Jan Christian Müller die Sportredaktion der Frankfurter Rundschau. Er zählt zu den führenden deutschen Sportjournalisten; in Katar hatte er vor gut einem Jahr das zweifelhafte Vergnügen, den Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beobachten und analysieren zu dürfen. In einigen Monaten wartet auf ihn die Europameisterschaft im eigenen Land.

Lieblingsstadt in Thailand: Bangkok

Lieblingsinsel: Koh Phayam

Lieblingshotel: Lah-Own, Khao Lak

Lieblingsbar: Amsterdam Bar, Koh Phangan

Schönste Rooftop-Bar: Die klasse Poolbar auf dem Hotel Dang Derm in the Park, Khaosan Road. Badehose mitnehmen. Blick zum Königspalast

Beste Livemusik: Oft coole Livemusik irgendwo in Thailand gehört, wo ich nie wieder hingekommen bin

Nächstes Ziel: Koh Lanta, Koh Mook/Muk

In der Bucket List: Thai League, 2. Division, Heimspiel Chiang Mai im Municipal Stadium

Warum Thailand? Beste Erinnerungen, bestes Wetter, bestes Travelling, beste Strände, Preise noch immer okay, Menschen meist richtig freundlich

„Thailand unter der Haut“ – ein Buch auf Tour

Mein Buch „Thailand unter der Haut“ bleibt weiter auf Tour, aktuell in meiner alten Heimat. Klaus Hoeltzenbein hat die tropischen Geschichten am kalten, vom Schnee gesäumten Tegernsee winterfest gemacht. Das Foto in der Mitte zieht mich zurück in Jugend und frühes Erwachsensein, denn die Hammer SpVgg war meine erste fußballerische Heimat. Wer wüsste das besser als die beiden, die das Foto geschossen haben: mein Bruder Wolfgang und sein Sohn Moritz.

Frederico Balboa in Bangkok: Dämmerung in der Charoen Rat Road

Die Charoen Rat Road führt durch Thonburi, einen Stadtteil am rechten Ufer des Chao Praya, den die meisten Bangkok-Besucher allenfalls auf einer Khlong-Tour durch die alten Wasserwege streifen.

Thonburi in meinem Blog:

Bangkoks andere Seite: Ein neuer Riese in Thonburi (Faszination Fernost)

Hotel in Bangkok: White Ivory Bed and Breakfast Thonburi (Faszination Fernost)

Shopping Mall IconSiam: Unter den Top 4 in der Welt (Faszination Fernost)

Bangkok: Khlong-Tour im „Venedig des Ostens“ (Faszination Fernost)

Bangkok: Chang Chui – Spielplatz mit Jet (Faszination Fernost)

Jet in Chang Chui (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Abschied von Franz

Oft dachte ich in den letzten Tagen an meine erste Begegnung mit ihm, im Frühjahr 1980, in New York. Wir standen in der Kabine seines Klubs Cosmos, und Franz fragte uns. „Was meint`s ihr: kann ich noch Bundesliga spielen?“. Es war ihm ernst. Mehr hier:

New York 1980: Meine erste Begegnung mit dem Kaiser



Foto: In Chiang Mai wären die Stadtmusikanten ohne den Elefanten nicht komplett.

In der nächsten Post aus Thailand geht es um Hotels in Thailand.

Die besten Wünsche aus dem Norden Thailands

sendet euch

Khun Ben