Kein Tag wie jeder andere in Mae Sapok
Sieben Uhr am Morgen, knapp 30 Grad schon. Elefantenweihe in Mae Sapok, einem Dorf in Nordthailand. Mat Mü heißt diese spirituelle Zeremonie, sie findet nur alle drei Jahre statt. Auch die Tiere scheinen nervös: Dies ist kein Tag wie jeder andere. Babybulle Sinan, in diesem Moment gerade vier Monate jung, erkundet immer nur nur für Sekunden die Welt und flüchtet schnell wieder in sichere Deckung, unter den Bauch seiner Mutter Yaya.
Bodo Förster geht von einem Tier zum anderen, kippt ein wenig Wasser auf Rücken und Schädel. Knüpft weiße Bänder um die großen Ohren, die die Hitze wegfächeln. Freunde und Familie halten das seltene Ereignis mit ihren Kameras fest. Bodos Frau Jana und Tochter Sinah sind eingebunden in die Zeremonie, die ohne seinen Partner Muak nicht möglich wäre; der Mann vom Volk der Karen ist der Spiritualitätsbeauftragte im Projekt Elephant Special Tours und leitet die Abläufe beim Mat Mü.
Ein Schwein wurde dafür geschlachtet, Hausschlachtung, wie einst auch bei uns üblich. Verzehrt wird das Tier von den Mahuts und Bodos einheimischen MItarbeitern, am Ende des Tages auch vom Chef selbst und seinen deutschen Freunden.
In den Momenten tiefer Verbundenheit wäre Bodo an diesem Tag am liebsten allein mit seinen Elefanten, die die einzige Konstante waren in seinem unruhigen Leben. Er spricht mit ihnen, leise, verpasst ihnen einen Klaps oder ein paar Streicheleinheiten.
Der deutsche Elefantenmann in Thailand fasziniert die Menschen, die in seine Umlaufbahn geraten. In einer Zeit, in der wir der Natur schaden und Visionen und Utopien der Zukunftsangst Platz machen, lebt Bodo Förster seinen Traum in der ersten Person. In der Natur, mit der Natur.
Bodo Försters Geburtstag mit Elefanten in Mae Sapok