Die besten Plätze zum Schnorcheln – Elefantenreiten und Emotionen – Mao grüßt als Surfer – Reisetipps
Liebe Freunde, WeggefährtInnen und Südostasienfans,
wir nähern uns dem Ende der Wasserschlacht, der willkommenen Abkühlung bei Temperaturen um die 40 Grad. Songkran ist fast vorbei, das neue Jahr nach thailändischer Zeitrechnung hat begonnen.
Auch Chiang Mai hatte sich bemüht, trotz der dicken Luft Besucher in die Stadt zu locken. Die Befürchtungen, dass die Luftverschmutzung Gäste abschrecken könnte, erfüllten sich nicht. Am 11. April, kurz vor Beginn der Feierlichkeiten, zeigte sich die Stadt sogar relativ klar, nachdem in der Nacht ein paar Tropfen Regen gefallen waren und die Brände in den umliegenden Wäldern kurzfristig erstickt hatten. Auch zum Fest war die Luft nicht so schmutzig wie in den Wochen zuvor. Am Sonntag (14. 4.) wurden 153 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter gemessen, nur sechs Mal soviel wie der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aber man konnte atmen.
In der Bangkok Post (NY steht für New Year) sah ich vor einigen Tagen zwei Artikel in unmittelbarer Nachbarschaft, die nicht so recht zueinander passen wollten: oben der Wunsch nach vielen Besuchern zu Songkran, auch in Chiang Mai, darunter die Nachricht vom Anstieg der Atemwegserkrankungen bis hin zum Lungenkrebs in Nordthailand. Wo findet man solche Kompositionen sonst noch?
Chiang Mai: 30.000 Menschen wurden in 3 Monaten wegen PM2,5-bedingter Krankheiten behandelt (Wochenblitz)
Auch mich beschäftigt das Thema wieder einmal. Selbst wenn ich tagelang im Haus bleibe, saugt die wegen der Hitze ständig laufende Klimaanlage die toxische Luft herein. Der Luftreiniger zeigt mit knallrotem Licht an, wie es um die Luftqualität drinnen bestellt ist. Morgens ist meine Stimme normal, am Abend meist heiser. Und die dreckige Luft wird auch im Mai noch anhalten.
Abgesehen von all dem bleibt Songkran ein Fest der Lebenslust und der kindlichen Freude der Thailänder am Feiern an sich. Es fing einmal ganz langsam und leise an, als Reinigungsritual. Heute ist es zumindest in den großen Städten eine Wasserschlacht, an der Einheimische und Touristen begeistert teilnehmen.
Da ich in den letzten Jahren genügend Wasser geschluckt habe und mich, abgesehen von Fußballstadien, in Menschenmassen unwohl fühle, bleibe ich in den drei oder vier tollen Tagen daheim. Mehr zum Songkran-Fest und seinen Ursprüngen bei meinen Freunden von ThailandSun.
Bevor die Feierlichkeiten ihren Zenit erreichten, war ich noch am Chedi des Jedlin-Tempels. Dort versammelten sich Einwohner Chiang Mais, um eine etwa 17 Meter hohe Sandpagode zu errichten. Der Sand wurde von der Bevölkerung gespendet, die mit dem Brauch das kulturelle Erbe des Lanna-Reiches bewahren möchte.
Die Kehrseite, auch sie traditionell, sind die sieben gefährlichen Tage, wenn die Thais von den Arbeitsstätten in den großen Städten heimfahren, um mit ihren Familien zu feiern. In den ersten drei Tagen gab es auf Thailands Straßen 116 Tote und 968 Verletzte. Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit bleiben die wesentlichen Ursachen.
Frederico Balboa: Songkran in Bangkok
Auch die Elefanten machen mit
Das Songkran-Festival in Ayutthaya lockte diesmal mit dem Motto „Ayutthaya Grand Songkran: Spaß, Glück und Verdienst“ wieder zahlreiche lokale und internationale Gäste an. Als Höhepunkt nahmen zehn kunstvoll mit Blumenmustern bemalte Elefanten teil, die im Elephant Palace und Royal Kraal Wasser spritzten.
Da kochen die Emotionen hoch: Elefantenreiten
Für die Elefanten in Menschenhand, für etwa die Hälfte der in Thailand lebenden Tiere gilt: Nur der Tourismus schafft die Einkünfte und Grundlagen, dass sie in guten Umständen (über-)leben können. Es gibt diverse Konzepte im Tourismus, bei Bodo Försters Elephant Special Tours gehört auch das Reiten der Tiere dazu. Für viele Elefantenfreunde und Tierschützer ein Thema, bei dem Emotionen alle rationalen Argumente in den Wind jagen.
Niklas von EST erklärt im Video, warum das Reiten eines Elefanten nicht per se schädlich für das Tier sein muss. Es gibt eine wichtige Studie und es gibt Argumente dazu – ich hoffe, dass auch diese Faktoren in der Diskussion Gewicht bekommen.
Reisen mit Links
Mehr, mehr, mehr, das ist das Konzept der thailändischen Politiker zum nationalen Tourismus. Irgendwann in absehbarer Zukunft sollen 100 Millionen Touristen jährlich ins Land kommen. Was das mit der wunderschönen Natur des Königreichs anrichten wird, kann man sich ausmalen. Das schon jetzt recht dicht besiedelte Koh Samui soll einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe erhalten, dazu passt der geplante Ausbau des Samui Airport.
Da will auch ich meinen Teil leisten, den Tourismus in Thailand in ungeahnte Höhen zu treiben. Das neue Magazin des Thailändischen Fremdenverkehrsamtes ist eine wirklich sehenswerte und informative Hilfe für alle, die einen Urlaub in Thailand planen. Hier der Link zur pdf-Version.
Thailand Rundreise 3 Wochen (AlexAsia)
Krabi: Touren und Ausflüge (ThailandSun)
Thailands Top 5 Spots zum Schnorcheln und Tauchen (Erlebe Thailand)
Wo Thailands Inseln noch einsam sind (ReiseundPreise)
Food tour around northern Thailand, from Chiang Mai to Phrae (National Geographic)
The best restaurants and bars in Bangkok’s buzzing Thonglor neighbourhood (Roadbook)
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Im Norden von Laos gibt es ein Bärengehege, es ist die letzte Rettung für viele Kragenbären. Sie werden gejagt, weil sie wertvoll sind für die Traditionelle Chinesische Medizin. Davon hörte eine Oma in Australien. Und wir waren im Rettungszentrum für die Bären.
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Überschriften, die mir auffielen
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Wer in Chiang Mais Einkaufszentrum One Nimman die Rolltreppe benutzt, trifft oben auf eine Figur, die man hier nicht erwartet: der Große Vorsitzende winkt mit dem Surfergruß. Ich habe einen thailändischen Angestellten gefragt: “Warum gerade er?” Seine Antwort: “Warum er nicht?”
Happy Songkran wünsche ich aus Chiang Mai,
ein frohes neues Jahr euch allen!
Euer
Khun Ben
Lieber Bernd,
Danke für “ruhige”, informative Art zu schreiben.Prachuap Kiri Khan hättest gerne “vergessen” können.
Fühle mich dort seit Jahren einige Wochen im Jahr sehr wohl, und hoffe das der auf jeden Fall kommende Touristen Boom noch nen paar Jahre auf sich warten lässt! LG Jo
Lieber Jo,
danke für deine Zeilen! Die Frage müsste ich mir bei jedem Beitrag stellten, ob ich irgendetwas zerstören helfe. Das Dilemma aller Reiseschreibenden seit Lonely Planet. Ich glaube, dass Prachuap kein Ziel für viele Touristen werden wird. Es hilft immer, wenn ein Ort vergleichsweise umständlich zu erreichen ist und zudem kein Nachtleben hat. Damit scheiden viele Aspiranten aus. Wie sich das alles entwickelt, wenn Thailand nun die bisher zur zweiten Kategorie (Interesse, nicht Qualität) gehörenden Orte promoten will, bleibt abzuwarten.
Herzliche Grüße aus Chiang Mai,
Bernd