Abstecher nach Padang Bai und Candi Dasa
Zwei Stunden dauerte unsere Fahrt zurück von Kintamani im Norden; mit dem Motorroller kämpften wir uns durch teils kräftigen Regen und anbrechende Dunkelheit zum Badeort und Fischerdorf Padang Bai im Südosten Balis. Ein kleiner Ort, auch bei schönem Wetter eher Anlaufstelle für Rucksacktouristen als für Liebhaber von Hochglanz und Luxus. Gleiches gilt für das Nachbardorf Candi Dasa.
Trotz mieser Witterung schienen beide Orte gut besucht. Padang Bai allein beherbergt zwölf Tauchschulen; in diesem Teil Balis finden die Abenteuer also unter Wasser statt. Oder auf den Nachbarinseln, denn rund um die Uhr starten in Padang Bai die Fähren nach Lombok, Nusa Penida, Gilli Trawangan und Lembongan.
Im Hotel Puri Rai
“Unterkunft für Paare und Familien” – so wirbt das Hotel Puri Rai in Padang Bai auf seiner schmucklosen Homepage für sich. Es trägt nur einen Stern, dabei ist es das einzige Hotel des Ortes mit Swimmingpool, und davon gibt es gleich zwei. Im Puri Rai haben wir gerne gewohnt, in der Nachbarschaft expressiver Skulpturen.
Die wilden Pferde nahe des zweiten Pools wirkten im blassen nächtlichen Mondschein erschreckend lebendig. Speziell für jene Heimkehrer, die in einer der zahlreichen Kneipen Padang Bais in Alkohol gebadet hatten.
Taman Nusa: Indonesien an einem Nachmittag
Indonesien liegt auf Bali. Das kannten wir irgendwie andersherum. Schließlich ist Indonesien der viertgrößte Inselstaat der Welt und Bali nur eins seiner 17 508 Eilande. Aber wir können den neuen Sachstand bezeugen. Wir waren in Taman Nusa und sind von Nordsumatra nach Papua zu Fuß gegangen. In einer Minute. Schlendermodus. Sind gerade mal fünfzig Meter.
Balis beamtete Touristiker kamen auf die charmante Idee, Indonesien auf 15 Hektar zu schrumpfen und nach Banjarangka (nahe Gianyar) auf Bali zu verlegen. Der Charme lässt ein wenig nach beim aktuellen Eintrittspreis von fünfzig US-Dollar, und doch: Der Besuch ist es wert!
Wo sonst kannst du die Geschichte Indonesiens von prähistorischen Zeiten bis zur Moderne an einem Nachmittag erleben? Erzählt u. a. an einer Miniversion des berühmten buddhistischen Tempels Borobodur? Vor allem aber repräsentiert durch 60 traditionell gebaute, teils über hundert Jahre alte Häuser, die an ihrem Ursprungsort ab- und hier wieder aufgebaut wurden. Wir waren beim soft opening dabei, Tage vor der endgültigen Fertigstellung, das Ticket kostete so “nur” 25 Dollar.
Fotos: Faszination Fernost/B. Linnhoff, Khun Disco