Chiang Mai: Weiße Mausoleen im Blumengarten

Weiße Mausoleen im Wat Suan Dok (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Am westlichen Stadttor (Pratu Suan Dok) beginnt die Suthep Road, zu deren Linken nach etwa 300 Metern der Wat Suan Dok steht. Suan Dok heißt übersetzt Blumengarten, denn das heutige Tempelgelände war früher der Garten der in Chiang Mai ansässigen königlichen Familie. Ihre Gebeine ruhen heute in den strahlend weißen Mausoleen, das ist der Lauf der Welt.

In der höchsten (48 m), der goldenen, glockenförmigen Stupa befindet sich Überlieferungen zufolge eine besondere Buddha-Reliquie. Wie Mythologien so arbeiten: Einem Mönch aus Sukhothai erschien Buddha im Traum und befahl ihm, nach Pang Cha zu wandern und Ausschau zu halten nach einer Reliquie mit magischen Kräften. Der Mönch entdeckte einen Knochen, der verschwinden konnte und wieder auftauchen; er glühte, konnte sich bewegen und vervielfältigen. Das war zuviel für einen einfachen Knochen, den viele Gläubige für einen Schulterknochen Buddhas hielten.

Der Knochen zersplitterte, der kleinere Teil soll nun unter der goldenen Stupa liegen. Den größeren platzierte Lanna-König Nu Naone auf dem Rücken eines Weißen Elefanten und entließ das Tier in den Dschungel. Der Elefant erklomm den Berg Doi Suthep, wo er dreimal trompetete und tot umfiel. Der König sah darin ein Zeichen und befahl den Bau eines Tempels am Ort des Todes. Dort steht heute, auf 1100 Metern Höhe, der Wat Doi Suthep, Chiang Mais wichtigster Tempel.

Wat Doi Suthep Chiang Mai Faszination Fernost
Wat Doi Suthep (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Zurück zum Wat Suan Dok, der im 14. Jahrhundert vom Lanna-König Keu Na erbaut wurde. In der nach allen Seiten offenen  Gebetshalle blickt ein riesiger, 500 Jahre alter Bronze-Buddha auf die Gläubigen herab. 

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Im Tempel können sich Besucher in einem eigens dafür eingerichteten Raum auf Englisch mit den residierenden Mönchen untehalten (Mo, Mi, Fr von 17-19 Uhr); über ihr klösterliches Leben, thailändische Kultur oder was immer den Gast interessiert (siehe auch monkchat.net). Wie immer gilt: alle Gäste sollten anständig gekleidet sein; Frauen sollten die Mönche weder berühren noch ihnen etwas direkt überreichen.

Neben dem Tempel finden die Besucher einen Laden mit einigen von Hand hergestellten Produkten der nahe Chiang Mai lebenden Bergvölker. Dazu ein paar Cafés und einen Frisiersalon. Vom Wat Suan Dok ist es selbst zu Fuß nicht weit zum sehr weltlichen Stadtteil Nimmanhaemin.