Tränenreiche Ausstellung – „Thailand unter der Haut“ im Blog „Quergereist“ – Reisetipps

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Wieder einmal zog es mich für ein paar Tage nach Bangkok, ich wohnte im Hotel River View Residence und damit mitten im Viertel Talad/Talat Noi, was „kleiner Markt“ bedeutet und ein weitgehend urspüngliches, überwiegend ethnisch-chinesisches Bangkok zeigt. Dieses „alte Bangkok“ nahe Chinatown ist nun meine Lieblingsecke in Thailands Hauptstadt. Und das nicht nur, weil dort auch sehr zeitgenössische, atmosphärisch stimmige Restaurants beweisen, wie sich Moderne und Tradition zauberhaft ergänzen können.

Crybaby Molly: Ausstellung in der River City

Das Kunsthaus River City liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels River View Residence, womit sich ein Besuch der sehr schön arrangierten Ausstellung „Everybody/Cries/Sometimes“ von Crybaby Molly zwingend anbot. Am Eingang zur Ausstellung erwartete mich eine junge Frau mit den Worten: „Einlass erst um zehn Uhr.“ „Wie spät ist es denn?“, fragte ich. „9 Uhr 56.“ Ich ging um die nächste Ecke, ob vielleicht eine andere Galerie bereits geöffnet hätte. Fehlanzeige. Als ich mich wieder umdrehte, war es exakt zehn Uhr, und am Ausstellungseingang wartete eine komplette Schulklasse, von einer Rolltreppe klammheimlich in die zweite Etage gespült. Ist doch prima, wenn sich auch die jüngeren Jahrgänge schon für Kunst interessieren, dachte ich. Bis zum Einlass allerdings schauten sie alle, wirklich alle, in digitaler Isolation auf ihre Smartphones.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Crybaby Molly (richtiger Name: Nisa Srikumdee, Jahrgang 1984) malt, bildhauert und arbeitet auch digital. Mit der Ausstellung will die Künstlerin „die Menschen mit ihren Emotionen verbinden und Tränen in ein Lächeln verwandeln“.

Tränen fließen reichlich in der Ausstellung. Ich hingegen fragte mich beim Betrachten einiger Motive, ob ich vielleicht das Rauchen wieder anfangen sollte. Ein Gedanke, der, so wurde mir glaubhaft versichert, mit der Ausstellung aber auch rein gar nichts zu tun hatte.

Mark Zimmermann über mein Buch in „Quergereist“

Und wieder eine Besprechung meines Buches, über die ich mich sehr gefreut habe: „Ein Buch von einem echten Thailand-Liebhaber für echte Thailand-Liebhaber. Ich habe angefangen zu lesen und konnte nicht aufhören – das ist normalerweise echtes BLABLA, aber genau so ging es mir mit diesem Buch. Bernd Linnhoff gelingt es, das thailändische Lebensgefühl in Worte zu gießen“, schreibt Mark Zimmermann in seinem Blog „Quergereist“.

Marks Blog ist sehenswert. Weil er sehr selektiv ist, viele ungewöhnliche (und ungewöhnlich detaillierte) Tipps enthält und optisch mit großer Wucht daherkommt. Phuket ist einer der thematischen Schwerpunkte.

Das Serviceteam vom Acqua Restaurant auf Phuket (Foto: Mark Zimmermann/Quergereist)

„Ein Buch auf Tour:“ Die Neuzugänge

Nach wie vor trudeln Bilder der Leserinnen und Leser mit meinem Buch ein, was mich sehr rührt. Seit meinem letzten Tagebuch gratulierten auf meinen Facebook-Seiten (von links) Frank Siemon in Dänemark, Dennis Weiland in Berlin, Khun PuPe in Bangkok und Markus Othmer auf dem Brenner! Danke!

Reisetipps

Café/Restaurant Nakara Jardin in Chiang Mai (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Chiang Mai abseits der Touristenpfade (Farang)

Ausgehen, Essen – Bangkok (ThailandSun)

Koh Si Chang Guide (I am Koh Chang)

The New Pulse Of Ubon-Land (Koktail Magazine)

Schöne Überschrift

Lopburi: Affen werden sterilisiert, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen (Wochenblitz)

Aus gegebenem Anlass: Abschied

Jimmy Buffets Lieder schufen Inseln für die Seele, wenn einem das Leben mal wieder zuviel wurde. Mal besinnlich, mal Calypso-beschwingt, immer entspannt, geboren in der Karibik, auf tropischen Inseln oder in Florida. Er lebte, was er schrieb und sang, und seine Lieder und Bücher erzählten von dem, was er lebte und liebte. „Ich bin sicher, er hat bis zum letzten Augenblick die Welt und das Leben genossen“, sagt sein Freund Paul McCartney. Jimmy Buffett ist tot, gestorben im Alter von 76 Jahren an einer seltenen Art von Hautkrebs. Kein schönes Gefühl, wenn ein Mensch geht, der das natürliche Talent besaß, Menschen glücklich zu machen. Buffett war Singer/Songwriter, Bestsellerautor, heiterer Hedonist und manches mehr. Seine größten Hits hatte er in den Siebzigern, Come Monday zum Beispiel, Margaritaville wurde zum Klassiker, es ging um das Leben in einem fiktiven tropischen Paradies und ums Abhängen, was sonst.

Als ich Jahrzehnte lang nur noch seine Lieder, aber nichts mehr von ihm hörte, fürchtete ich schon, der Mann wäre weg vom Fenster. Da habe ich ihn gegoogelt. Neben der Produktion von 27 Studioalben hatte die coole Socke rund um das fiktive Margaritaville ein sehr reales Imperium errichtet, mit u. a. zwei Restaurantketten, Hotels, T-Shirts und und. Seine privaten Flugzeuge flog er selbst. Einmal wurde sein Wasserflugzeug von jamaikanischen Grenzbeamten beschossen, die einen Drogenschmuggelflug vermuteten. An Bord war auch Bono von U2. In den USA besaß Buffett eine treue Fangemeinde, die „Parrotheads“ (Papageienköpfe). Mit einem Vermögen von einer Millarde Dollar war er einer der reichsten Musiker seiner Zeit, meine Sorgen waren also unbegründet. Sail along, Jmmy, ich höre weiter deine Lieder, vor allem die eher wehmütige Ballade „A Pirate looks at Forty“: Mother, mother ocean, I have heard your call…

Auch Jan Jongbloed ist gestorben, Hollands Torhüter im Finale der Fußball-WM 1974. Ihn habe ich einmal getroffen, in den 1990er-Jahren beim Training von Vitesse Arnheim, wo er als Assistent des deutschen Trainers Herbert Neumann amtierte. Herbert stellte uns einander vor, ich reichte Jongbloed die Hand hin und zog sie nach einigen einsamen Sekunden in der Luft wieder zurück. Jongbloed war offenbar nicht nach Handschlag mit einem Deutschen, und ich merkte wieder einmal, wieviel Frust die 1:2-Niederlage 1974 gegen die deutschen Weltmeister bei den Niederländern hinterlassen hatte.

Blick über die Grenze: Mit einem Sonnenuntergang im burmesischen Mergui-Archipel verabschiede ich mich für heute.

Bleibt gesund und wertschätzt das Leben.

Bis die Tage,

Euer

Khun Ben

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff