Sturm, Regen und Überschwemmungen im November

Liebe Freunde, WegbegleiterInnen und Südostasienfans,
meine Freunde Klaus und Khun Disco freuten sich auf eine sonnige, ruhige Woche im Palm Beach Resort auf Koh Mak. Sie freuten sich zu früh. Wo wir vor zwei Jahren zur selben Jahreszeit zusammen strahlenden Sonnenschein und ein friedliches Meer genossen, mussten sie sich diesmal warm anziehen. Oft regnete es, ein heftiger Wind blies und die See schien zornig zu sein.
Nirgends zeigte sich der Unterschied zwischen Ideal und Realität so deutlich, wie bei der kleinen, magisch scheinenden Hütte am Ende eines langen, hölzernen Stegs – das perfekte Bild am Flughafen Suvarnabhumi lotste schon manch unentschlossenen Urlauber nach Koh Mak.

Die Wirklichkeit sah anders aus auf Koh Mak und den anderen Inseln des Archipels rund um Koh Chang im Osten des Golfs von Thailand. Wo sich die Urlauber fühlten, als hätten sie sich im Datum geirrt. Vor Koh Kood/Koh Kut mussten gar 92 Passagiere gerettet werden, als ein Ausflugsboot in schwere See geriet und von harten Wellen beschädigt wurde.
Alle Fotos: Klaus Hoeltzenbein
Erst in den letzten Tagen wurde das Wetter besser.
In der vergangenen Woche war das Netz voll von Fragen aktueller Thailand-Urlauber, die in unterschiedlichsten Regionen auf Besserung hofften: Ist das Wetter gerade normal? Oder doch die Ausnahme? Haben wir einfach nur Pech gehabt? Urlaub soll schließlich immer noch die schönste Zeit des Jahres sein. Auch eine sorgfältig geplante Thailand-Reise ist teurer als ein Trip ins Sauerland. Wenn das Wetter nicht mitspielt, fällt manchmal ein Traum ins Wasser. Daher stellt sich die Frage: Ist Thailands beste Reisezeit nicht mehr kalkulierbar? Die Antwort kann Thailands touristische Zukunft verändern. Aber gibt es überhaupt eine qualifizierte Antwort? Völlig unabhängig davon, ob wir es gerade mit den Folgen eines Klimawandels zu tun haben, einer Verschiebung der Regenzeit in den November hinein oder mit einer temporären Ausnahmesituation.
Dies war lange Zeit die eiserne Regel: Die beste Reisezeit fürs Königreich ist von November bis März. Ausgenommen die Phase November bis Mitte Dezember auf Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao im südlichen Golf, wo es dann oft feucht wird. Im Juli und im August, wiewohl mitten in Thailands Regenzeit, zeigen die drei Inseln hingegen relative Verlässichkeit: manchmal Regen, oft Sonne. Was, mit Einschränkungen, auch Koh Chang für sich in Anspruch nimmt.
Seit 2008 lebe ich in Thailand, für mich ist der Klimawandel Fakt. Nicht weil wir Im Oktober 2024 wegen Überschwemmung aus unserem Häuschen evakuiert werden mussten. Mein Kriterium ist die steigende Zahl der Extremwetter in den letzten Jahren, nicht nur in Thailand, sondern auf der ganzen Welt. In dem Moment, da ich dies schreibe, meldet Athen Überflutungen nach Starkregen, die Insel Korfu Überschwemmungen und Erdrutsche; ein Dorf mit 2000 Menschen ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Doch bleiben wir in Thailand, es gibt leider genügend Gründe dafür. Die Zentralebene leidet seit Wochen unter Hochwasser, Teile von Patong auf Phuket waren temporär überschwemmt. Im tiefen Süden kämpfen gerade ganze Städte mit Hochwasser, Hat Yai, Songkhla, Nakhon Si Thammarat. Es ist eine echte Katastrophe.

Thai-Marine startet Großeinsatz im Süden (Farang)
Jahrhundertflut – Thailands Militär übernimmt das Kommando (ThailandSun)
Südthailand kämpft mit Rekord-Fluten (Farang)
Southern floods take 18 lives, water still rising (Bangkok Post)
Luftbrücke evakuiert 90 Patienten in Hat Yai (Farang)
Desperate calls for help echo in flooded Hat Yai (Bangkok Post)
More than 1,000 tourists stranded at Hat Yai airport, hotels (Bangkok Post)
All Songkhla province declared flood disaster zone (Bangkok Post)
Floods ravage downtown Nakhon Si Thammarat (Bangkok Post)

Rekordregenfälle und historisches Hochwasser in Vietnam

Allzeit-Rekordregenfälle verzeichnet Zentralvietnam. Die Zahl der Todesopfer ist auf 102 gestiegen, Ernten wurden vernichtet, die Zahl der beschädigten Häuser geht in die Hundtertausende, mehr als 250.000 Häuser waren oder sind ohne Strom. Regen und Überschwemmungen trafen die alte Kaiserstadt Hué, Nha Trang, Da Nang unterschiedlich heftig.
Vietnam sees 35 rainfall records broken in October (VNExpress)
Vietnam ertrinkt (Tiktok)
Hochwasser in Hué (France 24)
Seit unserem Besuch fühlen wir uns Hoi An verbunden; auch dort gab es Flutschäden. Inzwischen ist der Ort dabei, den Schaden und den Schlamm in der Altstadt zu beseitigen. Was so nüchtern klingt, sieht im Video schockierend aus.
Reisen mit Links

ICONSIAM brings global award home (Bangkok Post)
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Wo Bangkok seine Unschuld verlor (Farang)
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Vietnam 2025 . Hanoi Teil 2. Markt, Menschen & Momente (Stefan entdeckt die Welt/Youtube)
Bali: Hotel Puri Rai – Die wilden Pferde von Padang Bai (Faszination Fernost)
The nine ‘security temples’ that protect Bali from mythical demons (CNN Traveller)

Frederico Balboa schaut hin: Transport in Bangkok
Frau überlebt im Sarg

Ihr Tod war von offizieller Stelle beglaubigt. Die Verwandten brachten die 65-jährige Frau im Sarg zum Tempel Rat Prakongtham in Nonthaburi, um sie dort nach buddhistischem Ritus verbrennen zu lassen. Als der Sarg geöffnet wurde, bewegte sich die Frau. Sie lebte, zeigte keinerlei Anzeichen von Herzproblemen oder Atemnot.
Herzliche Grüße aus Chiang Mai,
euer Khun Ben
Das Foto stammt aus meinem Beitrag “Auferstehung live in Chiang Mai“.



Lieber Bernd,
aber ja, der Klimawandel ist Fakt. Punkt. Und du stellst die richtigen Fragen, finde ich. Wir haben Freunde in Hat Yai, fiebern mit, ob alle die Katastrophe gesund überleben. Der materielle Schaden ist für die Betroffenen immens. Meine Thailändische Frau Phatchanee muss angesichts der Bilder aus Hat Yai und nach Telefonaten mit Freundinnen manchmal weinen.
Es müssen Lösungen gegen die drastischen Folgen des Klimawandels gefunden werden.
Herzliche Grüße aus Hattersheim,
Alfred