Ein Abend im Hard Rock Café Bangkok – Hotels in Bangkoks Chinatown – Mit dem Zug durch Thailand

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff
Liebe Freunde, WeggefährtInnen und Südostasienfans!

“Welche Orte du auch bereist, sie werden auf irgendeine Weise ein Teil von dir”, sagt die indische Schriftstellerin Anita Desai. Es wäre übertrieben zu sagen, dass Bangkoks Hard Rock Café zu einem Teil von mir wurde, aber einen denkwürdigen Abend erlebte ich dort auf jeden Fall. In dieser Post aus Thailand geht es ausschließlich ums Reisen. Ums Reisen in Thailand vor allem, aber es gibt auch ein paar Tipps zu Trips in die Nachbarschaft, dazu zwei Videos und viele Bilder wie immer.

Ein Abend in Bangkoks Hard Rock Café

“See me, feel me, touch me, heal me“

The Who

Es muss im Frühjahr 2009 gewesen sein. Ich war noch nicht lange in Bangkok und bemüht, die thailändische Mentalität kennenzulernen – ein Prozess, der bis heute anhält. Kennenlernen wollte ich auch die Stadt, meinen neuen Lebensmittelpunkt, den der Künstler und DJ Justin Mills so beschrieb: “Bangkok ist eine Stadt der Arbeit, eine Stadt mit Puls, Energie und Hoffnung, eine Stadt mit Vergangenheit und Zukunft. Ihr Wetter ist das ganze Jahr über schwül, der Verkehr will nicht nachgeben und das Leben geht in der Organisation eines umgestürzten Termitenhügels weiter. Bangkok ist eine Echsenstadt, eine Chamäleon-Metropole, die sich von Tag zu Tag verändert, um sich mit einer neuen Farbe zu tarnen.”

Am Siam Square, wo die Sukhumvit Road beginnt, dämmerte es bereits. Noch fiel ein wenig Tageslicht auf die Devotionalien im Hard Rock Café, auf die hauseigenen T-Shirts, auf ein Autogramm von Bill Wyman, ein Foto von Jimi Hendrix. Für einen Westler wie mich war das Restaurant keine besonders originelle Wahl. Doch meine ersten Ausflüge in Bangkoks Nachtleben ähnelten einer Laborreihe: Versuch und Irrtum.

Hard Rock Café Bangkok – Blick aus dem ersten Stock auf die Bühne (Foto: Siam2nite)

Mit Freunden saß ich im ersten Stock und schaute hinunter auf die Bühne, auf die Band und das vorwiegend einheimische Publikum. Die Eingangstür im Erdgeschoss blieb unseren Augen verborgen. Daher hörten wir den Mann, bevor wir ihn sahen. Er schmetterte ein fröhliches „You better hang on!“ in den Raum, dann geriet er in unser Blickfeld. Ein junger Thai, ich schätzte ihn auf 23 Jahre. Er lachte, er strahlte. Müsste ich Lebensfreude malen, sein Gesicht wäre mein Motiv.

Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Schleppte sich vorwärts, zur Rechten und zur Linken gestützt von zwei sanften Engeln, beide jünger noch als er, beide bildhübsch. Auch sie leuchteten von innen. Ihr Schützling war schwerstbehindert, eine spastische Lähmung wohl in beiden Beinen.

Das Trio hätte eine Abkürzung nehmen können, quer durchs Lokal zum einzigen noch freien, zum reservierten Tisch. Doch der junge Mann und seine Geh-Hilfen wählten die Langstrecke. Auf Höhe der Bühne nickten sie der Band zu und der Sängerin. Die Musikanten, gerade noch hochtourig unterwegs auf dem Highway to Hell, hielten kurz inne, legten die Handflächen ineinander zum Wai.

Nach knapp vier Minuten hatten die drei ihren Tisch erreicht. Sie lächelten noch einmal in die Runde und setzten sich.

Die Gäste im Hard Rock Café standen auf und applaudierten.

Eine Etage höher dachte ich an meine alte Heimat, die ich erst kurz zuvor verlassen hatte. Wie wären wir dort mit der Situation umgegangen? Unbehagliches, wegschauendes Schweigen? Diffuse Verlegenheit, weil wir Unversehrten uns so schwer tun, Behinderung und Lebenslust zur Deckung zu bringen?

Mir schien, als hätte ich mit meiner neuen Heimat eine gute Wahl getroffen. Im Lauf der Jahre sollte ich erfahren, dass die zwei Millionen Menschen mit Behinderungen in Thailand zwiespältige Erfahrungen machen. Manche Landsleute deuten Behinderungen als Beleg für schlechtes Karma, für Verfehlungen in einem früheren Leben.

Update Hard Rock Café Bangkok

Im Zuge der Covid-Pandemie musste das Hard Rock Café in Bangkok 2021 schließen, verabschiedete sich jedoch mit der Ankündigung, eines Tages an anderer Stelle wieder präsent zu sein. Daran glaubte niemand so recht, doch im Frühjahr 2023 öffnete das Kult-Restaurant im Maneeya Center wieder, unweit der Skytrain/BTS-Station Chit Lom.

Hard Rock Café Bangkok auf Facebook

Hard Rock Café Bangkok Homepage

Inzwischen wirbt auch Fußball-Weltmeister Lionel Messi mit seinen Kids für die Restaurant-Kette (s. Homepage).

Hard-Rock-Filialen gibt es in ganz Asien. In Chiang Mai trompetet unter der überdimensionalen Gitarre ein Elefant, wie es sich für den Norden Thailands gehört. Das Restaurant ist leicht zu finden, es steht nahe dem Nachtmarkt.

Homepage

Facebook

Frederico Balboa unterwegs: Nacht in Bangkoks Chinatown

Seit 200 Jahren beleben Thai-Chinesen, die Abkömmlinge chinesischer Einwanderer, den Alltag im Königreich. Mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen überwanden sie im alten Siam eine allmächtige Bürokratie und engstirnigen Nationalismus. Europäer arbeiten in Richtung Ruhestand, Chinesen in Richtung Wohlstand: Der Fleiß der Chinesen ist legendär, Chinatown im Samphanthawong Distrikt eines der umtriebigsten Viertel Bangkoks. Ich wusste nicht einmal, dass es coole Straßen gibt, bis ich las, dass Chinatowns Yaowarat Road zur achtcoolsten Straße der Welt gewählt wurde. Im nächtlichen Duftmeer marinierten oder rohen Fleisches, umgeben von der strengen Würze fangfrischen Meeresgetiers stehen alle Sinne stramm und einer vor allem: der olfaktorische. Mancher möchte hier tausend Nasen haben, der nächste nicht mal die eine, die er im Gesicht trägt. (Ausschnitt aus meinem Buch “Thailand unter der Haut” – Kapitel: Die Ess-Klasse).

Hoteltipps für Bangkoks Chinatown:

Hotel in Bangkok: 103 Bed and Brews, Chinatown (Faszination Fernost)

Hotel in Bangkok: Shanghai Mansion (Faszination Fernost)

Hotel in Bangkok: W22 by Burasari in Chinatown (Faszination Fernost)

Reisen mit Links

Foto: Frederico Balboa

Mit dem Zug durch Thailand (ThailandSun)

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Inselhüpfen in der südlichen Andamanensee (Wo der Pfeffer wächst)

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Bangkok: Chinatown preserves its past (Bangkok Post)

Singapur: MO Bar at Mandarin Oriental Singapore reopens after extensive transformation (Asia Bars)

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ARMA Museum & Resort (Foto: Kesorn Chaisan)

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Bayon-Tempel, Siem Reap (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

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Get drunk for 10 Baht: Sie steht in Kanchanaburi und ist vielleicht die meistfotografierte Bar Thailands. Das Angebot startet tatsächlich bei 10 Baht. Dafür gibt es Shots von billigem thailändischem Reislikör und Ya Dong (ein ähnlicher Fusel, mit Kräutern und Gewürzen angereichert); steigt die Qualität der Drinks, steigt auch der Preis.

In diesem Sinn: Auf die Gesundheit!

Euer Khun Ben