Spaziergang entlang der Rue Setthathirath
Mit dem Transitbus geht es von Nong Khai am frühen Morgen über die Erste Thailändisch-Laotische-Freundschaftsbrücke und über den Mekong nach Laos. Die Grenzformalitäten verlaufen wie immer problemlos, und, wie immer in Vientiane, wohne ich im Lani`s by the Ponds.
Die laotische Hauptstadt Vientiane hat sich seit meinem ersten Besuch 2009 optisch und atmosphärisch massiv geändert. Vor allem wird gebaut wie jeck. Das gehört wohl dazu, wenn die Hauptstadt eines Schwellenlandes Rückstände aufholt. Doch es sind reine Zweckbauten, die den verschlafenen Charme der Stadt verscheuchen. “Entworfen von Chinesen, mit chinesischem Kapital finanziert und gebaut von chinesischen Arbeitskräften”, erklärt mir ein Laote, “und was haben wir davon? Die Begleichung der Zinsen.” So verstärkt die Kooperation Laos` Abhängigkeit vom großen Nachbarn China.
Ich tippelte entlang der Rue Setthathirath zum Hophakaew Museum (auch geschrieben Ho Prakeo oder Hor Pha Keo). Als Tempel 1565 erbaut, war das Gebäude zeitweise Heimat des Smaragd-Buddhas, der auch schon im Chiang Mai des Lanna-Reiches und in Luang Prabang zuhause war. Heute residiert er im Wat Phra Kaeo in Bangkok.
Inzwischen dient der ehemalige Tempel als Museum, das einige der schönsten Exponate religiöser Kunst in Laos zeigt. Im angeschlossenen Shop können die Besucher buddhistische Devotionalien erstehen.
Die Legende des Wat Si Muang
Liegt es an einer Legende. die in etlichen Variationen erzählt wird, dass der Wat Si Muang der beliebteste Tempel in Vientiane ist? Der Sage zufolge opferte sich eine junge, schwangere Frau namens Si Muang, um die Geister zu befrieden, auf deren Land der Tempel 1563 erbaut wurde, zur Zeit des Königreichs Lan Xang. Si Muang stürzte sich in ein Loch, das für den Grundstein der Stadt Vientiane ausgehoben worden war; die Frau wurde zerschmettert, als der Stein in den Boden gerammt wurde. Das gängige Narrativ – es sind die Frauen, die sich aufopfern.
Alljährlich um den November herum ist der Wat Si Muang auch Ausgangspunkt für die Prozession bei Kerzenschein, mit der das größte spirituelle Ereignis der Nation beginnt, das That Luang Festival.
Und dann macht Corona die Grenzen dicht
Bei meiner Rückkehr nach Thailand erfahre ich, dass Corona nun das Kommando übernimmt und alle Grenzen zwischen Laos und Thailand schließt.