Titelbild: Frederico Balboa
Thailand hat den Wechsel gewählt und die Zukunft. Auf der Strecke blieben die beiden “Onkel”, Premierminister Prayut und sein Stellvertreter Prawit, die seit dem Militärputsch 2014 an der Macht waren, mit separaten Parteien in die Wahl gingen und gemeinsam verloren. Der historische Sieg der Move Forward Party (MFP), die die Zukunft im Namen trägt, kam unerwartet und ist eine Kampfansage der Wähler an das Establishment.
“Thailand unter der Haut” im STERN0
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Dass mein erstes eigenes Buch mit einer feinfühligen Rezension in den aktuellen Stern geschafft hat, hat mich gefreut und bewegt. “Linnhoff ist nah bei den Menschen, das ist seine Stärke”, heißt es auf der Buchseite des Magazins. Ich nehme das als Kompliment. Eine Besprechung im Stern war für mich so wenig selbstverständlich wie all die positiven Reaktionen der Leserinnen und Leser, die mich bisher erreichten und glücklich stimmten.
Zur Abrundung einer erfreulichen Woche widmete das in Thailand erscheinende Magazin Der Farang meinem Buch eine ganze Seite. Das etwas gekürzte Kapitel Katai im Erotischen Garten schildert, wie stark Katai Kamingas Erotischer Garten nahe Chiang Mai die Gemüter erregte. Und im Interview erzähle ich ein wenig über das Buch und warum ich für die Neugierigen schreibe und nicht für die, die schon alles wissen.
Das gedruckte Buch ist in Thaiand nur beim Farang zu kaufen.


Talad Noi: Das alte Bangkok lebt
Das Viertel Talad Noi liegt zwischen Chinatown und dem Fluss Chao Praya und beherbergt seit je eine ethnische chinesische Community. David Pfeifer, Südostasien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und in der Nachbarschaft zuhause, zeigte mir bei Einbruch der Dämmerung das alte, nach wie vor existierende Bangkok.
Buddha and Pals
Die Glanzzeit angesagter Clubs in großen Städten ist limitiert; auch außergewöhnliches Design garantiert kein ewiges Leben. Partygänger wollen den Wechsel, den neuesten heißen Scheiß. Das Buddha and Pals im Kanvela House ist nicht mehr ganz neu, doch unverändert beliebt. Wir kamen freitags spät und fanden mit Mühe einen Platz, die Gäste saßen schon länger Rücken an Rücken.
In dieser aufwendigen Location in Bangkoks historischem Viertel Rattanakosin wartet ein einzigartiger Mix aus Cafè, Restaurant, Bar und Jazz Club auf den Gast, in sechs Gebäuden aus der Zeit des heute noch verehrten Königs Chulalongkorn (Rama V). Würde ich noch in Bangkok wohnen, hier wäre ich Stammgast. Gegen Mitternacht ging Sängerin Tabitha King auf die Wunschzettel eines bereits euphorisierten Publikums ein und sang die Klassiker (My Way, I will survive, How deep is your love). Das Publikum dankte und sang mit.

Zuletzt in meinem Blog
Hotel in Bangkok: The Atlanta – die geheime Legende
Was mir auffiel

Singapur: Expats flüchten, weil die Immobilienpreise durch die Decke gehen.
Pattayas Immobilienmarkt boomt dank chinesischer und russischer Käufer.
Myanmars Wirtschaft liegt nach dem Militärcoup vor gut zwei Jahren am Boden; seither hat die Militärregierung Waffen für eine Milliarde Dollar importiert. Hauptlieferanten: Russland, China, Indien, Singapur und Thailand.
Eine chinesische Firma hat die Ausschreibung für den drittgrößten Hafen Kambodschas gewonnen und verstärkt seine infrastrukturelle Präsenz im Land.
Soviel für heute. Die nächsten Wochen werden zeigen, was das Wahlergebnis für Thailands Alltag bedeutet. Für mich wichtiger noch: Die Regenzeit beginnt und bringt hoffentlich ein wenig Abkühlung nach acht Wochen Hitze.
Bis bald,
Euer
Khun Ben
Bild: Wahlverwandschaften?
