Von Chiang Mai mit Nok Air nach Bangkok und von da mit AirAsia nach Ranong und vom Flughafen mit dem Bus zum Pier und von da mit der Fähre nach Koh Phayam an der burmesischen Grenze und vom Pier mit dem Motorradtaxi zum Quartier: Vor ein paar Tagen habe ich mich auf eine ganz persönliche Zeitreise begeben. Ich wollte wissen, ob ich in Rufweite des Meeres noch so einfach entspannen kann wie vor 26 Jahren. Damals, auf meiner ersten Thailand-Reise, wohnte ich auf Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao in simpelsten Hütten, für maximal 15 Mark – es war der Trip, der mein Leben verändern sollte.
Obwohl ich natürlich nicht mehr der Bernd von 1994 bin, war ich im einfachen Bambus-Bungalow sofort zuhause. Schlief tief, fest und lange.
Mehr zum Trip auf eine ganz besondere Insel:
Koh Phayam: Zurück zu den Wurzeln
Toey hatte Geburtstag
Auch in Chiang Mai spielte Zeit eine Rolle – meine Frau wurde am 7. Januar 48. Da sie selbst aus ihrem Alter nie ein Geheimnis macht, darf auch ich offen sein. Weil das Ende unserer Bar nicht mehr fern ist, haben wir diesmal nicht groß eingeladen. Dann kamen doch erstaunlich viele Freunde und Bekannte. Sie lobten vor allem das von Toey und Pim bereitete Essen; beide sind gute Köchinnen, vielleicht liegt dort die Zukunft.
Und weiter geht`s im Thema Zeit; Das Chinesische Neue Jahr steht unmittelbar bevor, und Bangkoks Einkaufszentren haben dafür bereits dekoriert. Das Jahr der Ratte wird kommen – und ich bin laut chinesischem Horoskop Ratte. Erdratte genauer gesagt, es gibt auch noch Metallratten und andere Fraktionen. Die Prognosen für mich fallen diesmal deutlich besser aus als in den letzten Jahren. Mir steht ein gutes Jahr ins Haus, aber hoffentlich keine Ratte.
Nachruf auf Hans Tilkowski
Für einen Sportsmann, den ich sehr mochte und in meiner Jugend oft live habe spielen sehen, ist die Zeit in diesem Leben abgelaufen. Hans Tilkowski flog selten durch sein Tor, meist stand er richtig. Daher fragten die Journalisten die Stürmer der Gegner oft: “Warum schießt ihr immer dahin, wo der Til steht?”
Tilkowski wurde in jüngeren Jahren oft mit dem Schauspieler Paul Newman verglichen. In einem Interview mit der »Sportbild« sagte er mal: »Was meinen Sie, was los war, wenn ich nach New York oder London kam. Oder was meine Frau von Stewardessen angesprochen wurde, ob ich Paul Newman wäre.« Ein schöner Nachruf stand im kicker:
Hans Tilkowski: Viel mehr als der Torhüter beim Wembley-Tor
Berührend fand ich, dass Tilkowski bis zuletzt Kontakt hatte zu Geoff Hurst, dem Schützen des Wembley-Tores. Schwer vorstellbar, dass es eine solche Verbindung heute noch geben könnte. Viel schwerer jedoch fällt die Vorstellung, dass eine Mannschaft eine umstrittene Niederlage in einem wichtigen Spiel so sportlich hinnähme wie die deutsche Elf das verlorene Finale 1966 – das hat meine Vorstellung von Fairness geprägt.
Die überraschendste Nachricht der letzten Tage war für mich, dass im Tropenparadies Koh Samui 5000 Menschen an Depressionen leiden sollen.