Nach langer Zeit war ich mal wieder in Patpong an Bangkoks Silom Road. Im einst berüchtigten Vergnügungsviertel, das ich erstmals 1998 besuchte. Da gab es bereits den Nachtmarkt in der Soi Patpong 1, der sich zwischen die Bars drängte und Familien in eine sündige Umgebung führte. Als ich dann ab 2008 in der Hauptstadt lebte, zog es mich immer wieder nach Patpong, denn dort gab es auch Bars mit ausgezeichneter Livemusik.

Nun, bei meiner Rückkehr, war ich entsetzt. Patpong 1 schien mir in den letzten Zügen zu liegen. Orte, die erst in der neon-leuchtenden Dämmerung zum Leben erwachen, wirken bei Tageslicht generell oft schäbig. Nun waren auch noch alle Läden geschlossen, weil ich an einem hohen buddhistischen Feiertag unterwegs war. Die Safari-Bar machte allerdings nicht den Eindruck, als sollte sie je wieder öffnen.

Wesentlich freundlicher, wenn auch dank Feiertag ähnlich leblos, wirkte die Szenerie in der Thanon Surawong, der Parallelstraße der Silom Road.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Auch dort reiht sich heute ein Cannabis-Laden an den anderen. Natürlich wird nur zu medizinischen Zwecken geraucht, wie es das Gesetz vorsieht. Lachen ist ja gesund. Während im Stadtkern Amsterdams keine Joints mehr geraucht werden dürfen, hat sich das Land des Lächelns innerhalb eines Jahres zum tropischen Kiffer-Paradies gemausert. TIT – This is Thailand.

Thailand trauert um einen Helden

Narongsak Osottanakorn ist gestorben. mit nur 58 Jahren an Krebs. Er verantwortete den Einsatz aller Rettungskräfte, als 12 junge Fußballspieler und ihr Trainer in der Tham-Luang-Höhle in Nordthailand eingeschlossen waren. Fokussiert, kompetent und uneitel, war der Gouverneur der Provinz Chiang Rai wesentlich beteiligt am glücklichen Ausgang des Höhlendramas. Zu dem Zeitpunkt war seine Versetzung in eine andere Provinz bereits beschlossen. Angeblich stand er in Chiang Rai Projekten einflussreicher Leute im Weg.

Hardcover The Art Bookshop – der Tempel der Bücher

Es gibt ihn schon länger, den Tempel für Bibliophile in Bangkok. Ich habe ihn nur jetzt erst entdeckt. Im Open House, im sechsten Stock des Einkaufszentrums Central Embassy in Ploenchit. Nicht ganz einfach zu finden, aber für mich als leidenschaftlichen Leser bei künftigen Bangkok-Besuchen Pflichtprogramm.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Eingebettet in viel Holz und noch mehr Licht und moderne Gastronomie, zieht Hardcover vor allem junge Menschen an, Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten. In einem so einladenden Ambiente hat auch Analoges eine Überlebenschance. Der Shop geht mit der Zeit und bietet an gender stations Bücher für die LGBTQ+-Gemeinde an.

„Thailand unter der Haut“ auf Tour

Mit Bangkoks Wat Arun im Onlineportal ThailandSun

Mein Buch „Thailand unter der Haut“ kommt ganz schön rum. Dank des umtriebigen Klaus H. wurde es jetzt am Strand von Zandvoort gesichtet.

Was ich inzwischen gelernt habe: Seit die Papier- und Energiepreise explodiert sind, setzen die Verlage in der Vermarktung fast ausschließlich auf Bestsellerautoren und bekannte Namen, wie Literaturagent Thomas Montasser kenntnisreich beschreibt. Deshalb trommeln wir selbständig, mein Verleger Oliver Wurm und ich. Mit der bisherigen Medienpräsenz sind wir so glücklich wie mit der Unterstützung der Leserinnen und Leser als Buch-Botschafter.

Zuletzt haben wir uns außerordentlich über die Besprechung im Online-Reiseportal ThailandSun gefreut. Auf Facebook teile ich schon lange die täglich neuen Beiträge des Portals zu allen Zielen in Thailand.

Nun haben Oliver und ich ausgerechnet, dass wir noch genau 17 Exemplare verkaufen müssen, um Stephen King und Sebastian Fitzek auf die Pelle zu rücken. „1,7 Millionen Exemplare“, ruft gerade jemand dazwischen. Kann natürlich auch sein.

Reisetipps

Singapur: Impressionen aus der „Capital of cool“ von Frederico Balboa

Singapore Asia’s official capital of cool (Financial Times)

Das Eis ist heiß: Die Singapur Hooters (Faszination Fernost)

Die schönsten Regenwälder Südostasien (WWF)

Rainforest World Music Festival: Highlight im Dschungel von Borneo (Faszination Fernost)

Notes on Vientiane: Riding the new railway and the gravitational pull of China (Nomadic Notes)

Die Singapur Hooters (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Randnotizen

Seine Lieder haben mein Leben begleitet, bereichert und beeinflusst: Me and Bobby McGee, Help Me Make It Through the Night und Sunday Morning Coming Down sind nur die bekanntesten. Kris Kristofferson, Songschreiber, Sänger, Schauspieler, feierte unlängst seinen 87. Geburtstag.

Eine unfassbare Geschichte, ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis für Autor Moritz Aisslinger. Wusstet ihr, dass mehr als 90 Prozent aller Güter auf Schiffen rund um den Globus getragen werden und dass alle paar Tage eins der Schiffe verschwindet? Lange hat mich keine Geschichte so beschäftigt wie diese: Dem Sturm ausgeliefert (Die ZEIT).

Keine gute Zeit für Gunmmibärchen

Es ist immer noch recht heiß in Thailand, keine gute Zeit für Gummibärchen in Autos. Die aktuelle Nebensaison verdient ihren Namen; auf vielen Inseln ist wenig los, auch in Chiang Mai tummeln sich nur wenige TouristInnen. Der gegenläufige Trend herrscht auf dem nationalen Immobilienmarkt. Immer mehr Chinesen und Russen erstehen Häuser und Wohnungen im Land oder mieten sich Unterkünfte für einen Langzeiturlaub.

Soviel für heute.

Seid nett zueinander.

Euer

Khun Ben