Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde
Ipoh, in Malaysia zwischen der Hauptstadt Kuala Lumpur und Penang gelegen und bequem mit dem Zug zu erreichen, liegt nicht direkt an den bevorzugten Routen der internationalen Reisecommunity. Das ist schade für die Stadt im Bundesstaat Perak, denn sie hätte mit ihren fantastischen Höhlentempeln, allgegenwärtiger Street Art und dem wohlschmeckenden White Coffee, der so schwarz ist wie jeder andere Kaffee, mehr Gäste verdient. Vielleicht ist es aber auch gut für die Stadt und ihr entspanntes, menschliches Tempo. Wer jedoch den Weg nach Ipoh findet, dem ich zum Übernachten das M Boutique Hotel empfehle.
Stil und Design der Unterkunft nennt das Hotel selbst “Urban Chic”, städtischen Chic also, einem Verwandten ersten Grades des “Industrial Chic”. Wir haben uns an diese Marketing-Begriffe gewöhnt, wissen aber dennoch erst beim Betreten eines Gebäudes, wie die Begriffe umgesetzt wurden. Auch die Fassade des M Hotels ist eher widersprüchlich: hinter dem äußeren, abweisenden Metallgeflecht lockt warmes Licht. Erst die Rezeption gibt uns die Gewissheit, in einem Hotel gelandet zu sein, dessen außergewöhnliches Design einladend wirkt und nicht abweisend.
Es gibt 93 Zimmer im M Hotel. Sie alle sollen, stilisiert natürlich, daran erinnern, wie die historischen malaysischen shophouses (unten Laden, im ersten Stock Wohnung der Inhaber) vor dem Zweiten Weltkrieg aussahen. Wir schliefen im Superior Room.
Gerne waren wir auch im angeschlossenen Restaurant Myth Eatery and Bar. Inzwischen, so mussten wir ungern erfahren, heißt der Laden Mya und ist ein japnisches Restaurant. Ein paar Reminiszenzen ans Myth mit seiner beeindruckenden Palette an internationalen Bieren.
Das Motto des M Boutique Hotel in Ipoh ist mehr als nur ein Marketing-Gag. Auch für uns galt: wir kamen als Fremde und gingen als Freunde.
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