Ein leuchtender Abend an den Tempeln der Stadt
In der magischen Atmosphäre von Chiang Mais Tempeln bei Nacht wird einer der höchsten Feiertage des buddhistischen Kalenders begangen. 2024 fällt der Makha Bucha Day (Ehrung des dritten Mondmonats) auf den 24. Februar. Konkret bezieht er sich auf Buddha und die Lehren, die er am Vollmondtag des vierten Mondmonats verkündete.
Etwa 1.250 buddhistische Sangha-Anhänger besuchten unerwartet den Bambushain Veluvana in Kajangala im Norden Indiens. Es hatte sich herumgesprochen, dass der Buddha sich dort aufhielt. Jeder der 1.250 war ein Arahant, ein von Buddha selbst ernannter Erleuchteter, von dem es hieß, er habe Einsicht in die wahre Natur der Existenz gewonnen und das Nirvana erreicht.
In Chiang Mai feiern unter einem Vollmond alljährlich deutlich mehr Menschen als jene 1.250 einst in Indien. Gläubige Buddhisten alle, die nicht aufgeben auf den steinigen Weg zur Erkenntnis, immer wieder den allzu menschlichen Schwächen erliegen, die Vergnügen bringen können, aber keine Erleuchtung. An diesem Tag wird kein Alkohol ausgeschenkt in Thailand, was eine nüchterne, besinnliche und dennoch sehr intensive Freude fördert.
Meine Frau ist Buddistin, mit ihr bin ich jedes Jahr dabei, am liebsten an Chiang Mais Altstadt-Tempeln Wat Phan Tao und Wat Chedi Luang.
Auch Thailands Nachbarn und andere Länder feiern den Makha Bucha Day, darunter Kambodscha, Laos, Sri Lanka und Myanmar. Doch in Thailand wurde er zum ersten Mal begangen, zur Zeit der Regentschaft von König Rama IV. Zunächst nur nahe dem königlichen Palast in Bangkok, später im ganzen Land.