Caffè Latte ist jetzt Kunst

Roast8ry Lab, Nimmanhaemin Road, Soi 3

Ob im Ristr8to Original oder im Roastery-LAB: Barista Arnon „Thong“ Thitiprasert und sein Team verdienen sich den Spitzenplatz in Chiang Mais Café-Hierarchie, weil sie nach dem Start 2011 ihr ehrgeiziges Ziel erreicht haben. Sie bieten in Chiang Mai das bestmögliche Kaffeeerlebnis, vom Rösten über die Verkostung bis hin zur Latte Art.

Latte Art? Ja. Caffé Latte ist jetzt Kunst. Die Zeiten des simplen Muntermachers Kaffee sind vorbei. Seit Jahren gibt es eine World Latte Art Competition, bei der Thong als Thailands Champion in Schweden und anderen Ländern gegen internationale Konkurrenz antrat, mit Drachen- , Eulen- und Schwan-Motiven und mit Erfolg.

Keiner hat gerne Tiere im Kaffee. Es sei denn, sie sind schaumgeboren und zieren die milchige Oberfläche. Bei den Heimspielen in Chiang Mais Studenten- und Ausgehviertel Nimmanhaemin (kurz: Nimman) präsentiert die Ristr8to-Mannschaft Katzen, Elefanten , Einhörner, Häschen und auch mal ein Schwein.

Das Design der Läden versprüht eher minimalistischen oder industriellen Charme. Hier geht es um Kaffee, nicht um Möbel. Um die Essenz, nicht die Verpackung.

Thong stammt aus dem südthailändischen Trang, kein Hort der Kaffee-Kultur. Er studierte Englisch in Sydney, Kaffee trank er nicht, „zu bitter“. Erst als er in einem italienischen Restaurant arbeitete, kam er auf den Geschmack und brachte später erste Erfahrungen mit nach Thailand. Zum Beispiel den Flat White, eine australische Spielart des Latte. „Die meisten Einheimischen wussten nicht einmal, was ein Flat White ist“, sagt er, „und jetzt sind sie süchtig danach.“

Mittlerweile bietet Roast8ery Lab auch alkoholische Kreationen an, den Shaken Irish Coffee etwa: Jameson Whiskey, Kahlua und kolumbianischer Kaffee, serviert in einem großen Glas auf Eis. Nach vier Kaffee nimmt man besser das Taxi nach Hause und nicht das eigene Auto.

Weitere Kreationen:

Mocha el Freddo: Ein doppelter Espresso mit Kakaosirup („nach unserem Geheimrezept“) und Milch, das alles wird über Eiswürfel gegossen und geschüttelt: Schon haben wir, so die Macher, „einen frostigen, süßen, erfrischenden Espresso-Drink, serviert in einem klassischen Chámpagner-Glas.“

Das schon optisch anheimelnde Gesöff im Bild wurde „Summer kill like Brazilian Godfather“ getauft. Trotz Google habe ich dafür bisher keine einleuchtende deutsche Übersetzung gefunden. Es hat mit dem Tod (oder Töten?) des Sommers zu tun und mit einem brasilianischen Paten. Hauptsache, es schmeckt. Die Zutaten: Eiskalter weißer Rum, Bourbon Whiskey und Sahnelikör.

Neben seiner Leidenschaft für die braunen Bohnen ist Arnon „Thong“ Thitiprasert besessen von der Zahl 8: „In einem Arabica-Kaffee sind 44 Chromosome, in einem doppelten Espresso also 88.“ Wenn das mal keine Milchkaffee-Rechnung ist. Geöffnet haben Thongs Läden von 7:08 Uhr bis 10:08 abends, und natürlich findet sich „seine“ Zahl auch in den Namen der Cafés: Ristr8to und Roast8ery.

Ristr8to auf Facebook

Roast8ry Lab auf Facebook

Roast8ery Store auf Facebook

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff