Loy Krathong in Chiang Mai: Parade der Hoffnung

Zum ersten Mal seit fast drei Jahren war die Innenstadt von Chiang Mai mal wieder voller Menschen. Voller Thailänderinnen und Thailänder, aber auch voller Touristen. Anlass war das Loy Krathong-Fest, das nirgends farbenprächtiger und stimmungsvoller gefeiert wird als eben in Chiang Mai. Die Stadt, in der ich lebe, hatte sich fein gemacht und geschminkt.

Fotos: K. Hoeltzenbein, Faszination Fernost/B. Linnhoff

Einheimische und Besucher konnten sich nicht sattsehen an den Mottowagen und ihren attraktiven Besetzungen. Beides erinnert mich jedes Jahr neu an den deutschen Karneval in Düsseldorf, Köln oder Mainz.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Noch immer sind etwa 30 Prozent der Läden in Chiang Mais Innenstadt geschlossen, doch für alle, die hier vom Tourismus leben, hatte Loy Krathong den Charme eines Neuanfangs, einer Rückkehr zur guten, alten Zeit, die erst drei Jahre zurückliegt.

Abendessen am Ping River

Wie alle, so folgten auch wir, meine Frau Toey und ich, dem Ritual des Loy-Krathong-Festes. Wir setzten das mit einer Kerze geschmückte Gesteck, Krathong genannt, auf das Wasser des Ping-Flusses. Damit es die Sünden und Sorgen des abgelaufenen Jahres mitnahm. Für die meisten Menschen trugen die Krathongs diesmal eher Sorgen als Sünden übers Wasser. Pandemie, Krieg und die vielfältigen Folgen haben das Leben vieler Menschen verändert, selten zum Besseren.

Und so trieben Hunderte Krathongs flussabwärts, manche Kerze brannte lange, manche erlosch schon nach wenigen Sekunden, was aus Sicht der Thais kein gutes Omen sein soll.

Beim Abendessen am Ufer, in festlicher, aber keineswegs steifer Atmosphäre, fingen wir ganz langsam an, aber dann stürmten wir das reiche Büffet doch einige Male.

Fotos: K. Hoeltzenbein

Ganz knapp verpasst

Stefanie und Ingo aus Minden gehören zur großen Gemeinde der Thailandfans; so oft wie möglich besuchen sie ihr Sehnsuchtsland. Via Facebook haben wir seit einiger Zeit Kontakt, zum Loy-Krathong-Fest reiste das Paar nach Chiang Mai. Eine gute Gelegenheit, um uns nun auch persönlich kennenzulernen. Dazu verabredeten wir uns im Vorfeld ganz grob, doch die Pläne beider Parteien schienen in diesen wenigen Tagen nicht kompatibel.

Foto: Klaus Hoeltzenbein

Erst nach dem Abendessen am Fluss entdeckten wir auf den geposteten FB-Fotos, dass wir Tisch an Tisch gesessen, uns aber auch aus kurzer Entfernung nicht erkannt hatten. Wie nahe wir uns kamen, zeigt dieses schöne Bild – vorne unser Tisch, dahinter sitzen Stefanie und Ingo.

Mittelalter trifft Moderne: Lasershow am Wat Chedi Luang

Video: Faszination Fernost/B. Linnhoff

Der Bau des Wat Chedi Luang im Herzen der Altstadt Chiang Mais wurde im 14. Jahrhundert begonnen, jedoch erst Mitte des 15. Jarhunderts vollendet. Mit 82 Metern Höhe war er das höchste Gebäude im damaligen Lanna-Königreich, ehe ein Erdbeben die oberen dreißig Meter zerstörte. In den frühen 1990er Jahren wurde der Chedi mit Hilfe der UNESCO und Japans rekonstruiert.

Wat Chedi Luang in Chiang Mai (Foto: K. Hoeltzenbein)

Wer immer die Idee hatte und durchsetzte, mit einer Lasershow das Mittelalter mit der digitalen Moderne zu verbinden, sei an dieser Stelle gepriesen. Wir hatten uns nicht allzuviel von der Veranstaltung versprochen, waren dann jedoch sehr beeindruckt. Auch weil wir unsere erstklassige Sicht genossen, als die animierten Elefanten über den Chedi liefen – die Ordnungskräfte hielten uns für Vertreter ausländischer Medien.

Fotos K. Hoeltzenbein, Faszination Fernost/B. Linnhoff

Der spirituelle Anker: Bilder einer Ausstellung

„Spiritual Anchor“ – die Gemälde dieser Serie sind inspiriert von den kleinen Freuden, die im Alltag der meisten Menschen vorkommen. Diese passieren uns relativ häufig und beruhigen wie zufällig unseren Geist und geben uns Kraft, das Leben zu meistern. Kleine Freuden können zum Beispiel ein leckeres Essen, ein Ausflug oder eine Aktivität sein, die einem Spaß macht. Diese einfachen Begebenheiten hat der Künstler in eine Form gebracht, die den Darstellungen von Göttergestalten in den meisten Religionen ähnelt.

Künstler Subarnakrich Kraikom (rechts) mit Partnerin und Fans

In seinem Non-Profit-Art-Center in Chiang Mai zeigt Reini Kressner noch bis zum 10. Dezember die Miniaturen des thailändischen Künstlers Subarnakrich Kraikom. Der junge Mann (28) bevorzugt alte einheimische Malmethoden auf Teak und verwendet natürliche Materialien wie Erde, Steine, Mineralien, wenn sie erst einmal zu Staub geworden sind.

In den Bildern begegnen wir dem Gott des Kaffees, dem Gott des Hundes, dem Gott der Katze und sogar dem Gott des Schinkens; auch ein schon während der Eröffnung verkaufter One-Night-Stand findet sich unter den Werken, dessen Feinheiten man mit der Lupe suchen muss.

Bodo Förster wurde 60, sein Elefantenprojekt 20

Am 10. November wurde Bodo Förster 60, davon 30 mit Elefanten eng verbundene Jahre. Gratulanten kamen aus aller Welt. Denn es gab gleich zwei Jubiläen zu feiern: Den Geburtstag des Elefantemannes und 20 Jahre Elephant Special Tours. Eine Geschichte voller Rückschläge, Hinfallen und Aufstehen als meditative wie gymnastische Übung, eine Story des unbedingten Willens auch, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, Menschen und Tiere zueinander zu führen. Zum Jubiläum erfuhren natürlich auch die Elefanten und Bodos Team den buddhistischen Segen.

Zum doppelten Jubiläum gab es eine große Feier im Dorf Mae Sapok südlich von Chiang Mai; hier ein paar Bilder von der abendlichen Landpartie:

Euch allen wünsche ich eine besinnliche Vorweihnachtszeit