Früh arbeiten macht früh müde, spät feiern auch. Chiang Mai ließ uns in den letzten Tagen keine Wahl – die späte Variante war gefragt. Zwei Geburtstagspartys und vier Tage Loi Krathong/Yee Peng, das Lichter- und Laternenfest.
Der Feiermarathon begann mit dem Geburtstag unserer Freundin Prewa. Eine Feier mit exzellenter Livemusik kann nicht schiefgehen. Musiker aus Thailand und den USA waren zugegen, Freunde der Gastgeber John und Prewa.
Geburtstagskind Praewa sang uns ein Ständchen mit der Selbstverständlichkeit, um die ich die Thais schon immer beneidet habe. Gegen Mitternacht genossen wir zu Gitarrenklängen so etwas wie Lagerfeuer-Atmo, und das ohne Strand und vor allem ohne Lagerfeuer.
Loi Krathong und Yi Peng: Technicolor Thailand is back
Sieben- oder acht Mal habe ich inzwischen Loi Krathong/Yi Peng mitgefeiert, in Bangkok, in Takua Pa und in Chiang Mai. Ich genieße es jedes Jahr neu. Auch deshalb, weil es nirgends so intensiv und leidenschaftlich gefeiert wird wie in meiner Wahlheimat Chiang Mai. Selbst im letzten Jahr, einen Monat nach dem Tod des verehrten Königs Bhumibol, fanden die Einheimischen einen in jeder Hinsicht schönen Weg, Tradition und Trauer zu verbinden.
“Technicolor Thailand is back”, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters, als vor wenigen Tagen die einjährige, in Schwarz und Weiß gekleidete Trauerphase für König Bhumibol vorbei war. Nur wenig später begann Loi Krathong – und die Farben explodierten.
Mein Geburtstag – ich lebe hoch
Schon in jungen Jahren habe ich meinen eigenen Geburtstag ungern gefeiert und daher selten. In Thailand aber ist jeder Anlass eine Steilvorlage, sich am Leben zu erfreuen; also habe ich meine Einstellung mit Mühe geändert. Erst recht, seit mit Toey`s Place, der Bar meiner Frau, ein hauseigenes Spielfeld parat steht.
Mit Freunden, Bekannten und einigen Zufallsgästen haben wir reingefeiert, und zu meinem Erstaunen genoss ich den Abend genauso wie die Menschen drumherum. An den Tag darauf, den eigentlichen Geburtstag, kann ich mich nicht mehr erinnern.