Die Hand geht nach oben, das ist das Signal: Teller leer. Wir füllen nach. Zu Gast in der Northern School for the Blind, “for a little bit of community service”, wie es mein Freund John Fengler formuliert, der die Institution mit seiner Lebensgefährtin schon länger unterstützt. Künftig sind wir mit im Boot.
Bei einem unserer Besuche setze ich mich zu einem Jungen, zuvor habe ich mitbekommen, dass er ein wenig Englisch spricht. So können wir uns unterhalten, und er lacht bei jeder Frage, die er mir stellt: “Du bist Farang, oder?” “Ja.” “Von wo?” “Deutschland.” “Das ist weit, oder?” “Sehr weit.” “Und warum bist du in Thailand?” “Das ist eine lange Geschichte.” “Kannst du sie kurz machen?”
Nach dem Essen und zum Abschied singen die Kinder ihr Lied: “Wir können nicht sehen. Wir müssen aufpassen bei jedem Schritt. Wir wären so gerne wie ihr.” Wir aber möchten nicht tauschen.