Kinder zur Miete in Chiang Mai – Am Strand in Chonburi

Foto: Bangkok Post
Liebe Freunde, WegbegleiterInnen und Südostasienfans,

Children for Rent: in Chiang Mai kann man nun ein Kind mieten, für 350 Baht am Tag, etwa zehn Euro. Es ist ein neuer Service mit einem etwas irreführenden Namen. Seit dem Start im Juni ist die Zahl der Follower von 1000 auf 4000 gestiegen. „Heutzutage wollen die meisten Menschen keine Kinder mehr und müssen im Alter selbst für sich sorgen”, sagt Initiator Tossawat Boonmar, Geschäftsführer von Buddy Home Care, einem Sozialunternehmen für häusliche Seniorenbetreuung. Tossawat wurde von seiner Großmutter großgezogen. Wie andere Familien in Thailand mussten auch seine Eltern ihre Heimatstadt verlassen, um besser bezahlte Jobs zu finden.

Nach seinem Uni-Abschluss kümmerte er sich um seine alt gewordene Oma, half ihr bei Besorgungen etc. Die Kinder, die SeniorInnen nun mieten können in Chiang Mai, sind erwachsen. Sie stehen für ein Modell, das einen Weg aufzeigt aus einem modernen Dilemma. Die Menschen werden immer älter – und einsamer. Einsamkeit ist schon jetzt ein großes, oft unterschätztes Thema. In Japan, wo die Menschen älter werden als im Rest der Welt, gibt es ein eigenes Ministerium für Einsamkeit. Weltweit, das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ermittelt, sterben jährlich 880000 Menschen an den Folgen von Einsamkeit.

Am Bang Saen Strand in Chonburi

Die Stadt Chonburi in der nordöstlichen Ecke des Golfs von Thailand zählt nicht zu den touristischen Hotspots Thailands. Die Provinz Chonburi jedoch sehr wohl, ihr bekanntester Ort ist Pattaya.

Wir waren am Bang Saen Strand in Chonburi. An einem Sonntag, das ist wichtig. Denn nur am Wochenende stehen dort all die kleinen Shops mit frischen Meeresfrüchten und anderen Leckereien.

Karte: Researchgate

Fotos Kesorn Chaisan, Faszination Fernost/B. Linnhoff

Café-Restaurant Wang Burapa

Café-Restaurant Wang Burapa (Foto Kesorn Chaisan)

Gegenüber vom Strand saßen wir zum Brunch im ungewöhnlich designten Café/Restaurant Wang Burapa. Draußen hätte es auch Planten und Blomen heißen können – Pflanzen und Blumen.

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Bangkok: Ein Buddha aus purem Gold

Der goldene Buddha im Wat Traimit (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

“Tempel des Goldenen Buddha” wird er genannt, der Wat Traimit nahe Chinatown, nahe dem Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok. Denn in diesem Tempel steht die Statue Phra Puttha Maha Suwan Patmakorn, der größte Buddha der Welt aus purem Gold. Er wiegt fünfeinhalb Tonnen, je nach Körperteil besteht er aus bis zu 99 Prozent Gold, allein der Materialwert beträgt 300 Millionen Euro.

Fotos Faszination Fernost/B. Linnhoff

Der Wat Traimit war (oder ist nach wie vor) die Heimat des hochrangigen Mönches Phra Prommangkalachan, auch bekannt als Chao Khun Thongchai. Als Leicester City 2016 völlig überraschend den Titel in der englischen Premier League gewann, war es für die Thailänder völlig klar, wer wesentlich am “Wunder von Leicester” beteiligt war, obwohl der Mönch vom Fußball so viel Ahnung hatte wie ein Nashorn vom Backen. Doch die thailändischen Besitzer des Klubs hatten den Mönch mehrfach nach Leicester einfliegen lassen, wo er den Rasen mit heiligem Wasser besprühte und jedem Spieler drei magische Amulette samt Goldkette überreichte.

In der vergangenen Saison war der Mönch offenbar nicht präsent. Leicester stieg ab.

Der “Leicester-Mönch” (Foto: APA/AFP/Lillian Suwanrumpha)

Bangkok, wie es sinkt und baut

Bangkok von oben (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

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Grenze Thailand/Myanmar: Trump und die Folgen

Viele der globalen humanitären Dramen schaffen es nicht ins öffentliche Bewusstsein, da noch größere Krisen die Medien dominieren. Eins der Dramen spielt an der Grenze zwischen Thailand und dem von Miltärs regierten Myanmar; es ist eine direkte Folge der Trump`schen Politik.

“Die Zeit läuft ab. In wenigen Tagen werden über 80.000 Flüchtlinge an der Grenze ohne Nahrung, medizinische Versorgung und Schutz sein. Da die US-Hilfe dauerhaft eingestellt wurde, kann Thailand nicht länger wegsehen. Die Regierung muss handeln, bevor diese humanitäre Krise außer Kontrolle gerät. Diese Flüchtlinge, hauptsächlich Angehörige der ethnischen Minderheit der Karen, die vor Krieg und Verfolgung in Myanmar fliehen, leben seit über 40 Jahren in der Schwebe. Viele wurden in den Lagern geboren, ihre Hoffnungen auf eine Umsiedlung wurden längst zerstört. Der von Trump verhängte Arbeitsstopp für US-finanzierte NGOs betraf auch die NGOs, die neun Flüchtlingslager entlang der Grenze betreuen.” (Quelle: Bangkok Post)

Das Erbe des Vietnamkriegs: Bömbchen in Südostasien

Dazu passt: Südostasien ist immer noch durchlöchert von US-amerikanischen Blindgängern und den giftigen Resten des Entlaubungsmittels Agent Orange, das im Vietnamkrieg Krebs, verunstaltet geborene Kinder und lebensgefährliche gesundheitliche Probleme verursachte. Die USA halfen, Blindgänger und Reste des Pestizids zu beseitigen, bis Trump auch diese Hilfe stoppte.

Im Rückspiegel: Ein paar Runden mit Jacky Ickx

Notiz vom 17. 7. 25, Throw back Thursday – Anfang der 1990er Jahre. Ich hatte die Chance, auf dem Nürburgring ein paar Runden mit einem Porsche Carrera RSR zu drehen, als Beifahrer neben Jacky Ickx. Der Belgier war einer der größten Allrounder des Rennsports, feierte Siege in der Formel 1, bei der Rallye Paris-Dakar und legendäre Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans.

Als wir nach der Aufwärmrunde mit 280 km/h die Start-/Zielgerade herunterbretterten, saß ich entspannt eingezwängt in meinen Gurt. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Jacky die Kurve am Ende der Start/Ziel übersah. Ich zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Kurve, das gewöhnte ich mir danach allerdings ab. Rennfahrer bremsen spät, sehr spät. Sie fahren die Kurven nicht formschön in kalligraphischen Linien aus, sondern machen sie zu Ecken. Daher, so vermute ich, heißt die Kurve im Rennsport auf Englisch corner. So schossen wir von Ecke zu Ecke und ich war froh, dass ich zum Frühstück keinen Kaffee getrunken hatte.

Als wir ausstiegen, fragte ich Ickx, mit wieviel Prozent er solche PR-Runden bestritt, verglichen mit einem Rennen. “60 Prozent”, sagte er. “Das reicht nicht”, sagte ich. “Für dich schon”, sagte er. Seit dem 1. Januar 2025 ist der freundliche Alleskönner 80 Jahre alt, zum dritten Mal verheiratet und Vater von insgesamt fünf Kindern. Er lebt mit seiner dritten Frau, der Sängerin Khadya Nin aus Burundi, bei Waterloo südlich von Brüssel. Klingt nach einem erfüllten Leben.

Stricken mit Nudeln ist ein sehr beliebter Zeitvertreib in Thailand. Aber nur selten gelingen solche Schnappschüsse.

In diesem Sinn: Nutzt eure Zeit!

Herzliche Grüße aus Chiang Mai,

Khun Ben