Titel: Petronas Towers in Kuala Lumpur (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)
Erektionsarchitektur und ein goldenes Dreieck
Wie manche Stadt in Malaysia, so war auch Kuala Lumpur im 19. Jahrhundert eine kleine Ansiedlung, die von ihren Zinnminen lebte und von Dschungel umgeben war. Die deutsche Übersetzung des Stadtnamens erinnert daran: “schlammige Flussmündung”. Seit Januar 2024 beherbergt Malaysias Hauptstadt das mit 700,9 Metern über dem Meeresspiegel zweithöchste Gebäude der Welt in atemberaubender Architektur: Merdeka 118. Foto: IZZRAFIQ ALIAS/The Star
Asiens Politiker neigen dazu, die Bedeutung ihrer Kapitalen mit Erektionsarchitektur zu pimpen. im Wettrennen um den Titel “Wer hat den Höchsten” ist neben Dubai und anderern Konkurrent auch Taiwan am Start, wie in meinem Blog-Beitrag “Nur der Himmel ist die Grenze” zu sehen. Bis 2007 war das Taipei Financial Center – Spitzname: Taipei 101 – mit 508 m der höchste Wolkenkratzer der Welt.
Bis zur Eröffnung des neuen Spitzenreiters Merdeka 118 dominierten seit 1996 die Petronas Türme Kuala Lumpurs Stadtbild, mit einer lichten Höhe von 451,9 Metern. Das vom Mineralölunternehmen Petronas gebaute Wolkenkratzerpaar benötigte sechs Jahre bis zur Fertigstellung; der Bau kostete schließlich 1,6 Mrd. US-Dollar.
Wikipedia: Der Architekt der Türme ist Cesar Antonio Pelli, der die Türme in einer modernistischen Komposition aus Stahl, Aluminium, Beton und Glas mit einem aus der islamischen Architektur entlehnten polygonen Aufbau gestaltete.
Das Kuala Lumpur die Hauptstadt eines islamischen Landes ist, ist schwer zu übersehen. Im Schatten von Wolkenkratzern und Luxushotels ducken sich nach wie vor viele Viertel mit traditioneller, teils kolonialer Architektur.
Fotos Faszination Fernost/B. Linnhoff
Bukit Bintang – das goldene Dreieck
Wie sich Malaysia für einen Westler anfühlt, der dort als Expat lebt, weiß ich nicht. Es ist ein muslimischer Staat und für viele Westler das ideale Land, um zu lernen, dass Islam nicht gleich Islamismus ist und dass sich in den meisten der 13 Bundesstaaten Religion, Lebensfreude und vielfältige kulturelle Einflüsse (malaiische, chinesische, indische und europäische) genausowenig ausschließen wie in anderen Kulturkreisen.
Bukit Bintang ist das pulsierende Herz der Hauptstadt, das Einkaufs- und Ausgehviertel, mit zahlreichen guten Hotels, Restaurants, mit Livemusik, hochtourigem Nachtleben, Prostitution an manchen Ecken inklusive – sie ist in Malaysia untersagt, aber verbreitet.
Uns gefiel besonders das Restaurant Opium. Das Motto Eat, Drink, Man, Woman war dem Titel einer romantischen taiwanesischen Filmkomöde entlehnt. Während meine Frau Toey ihr Lieblingsgericht Spaghetti mit Meeresfrüchten bestellte und genoss, bestellte ich mir den Opium Burger: Fleisch vom Angus-Rind, Kokosnussdresing, Pilze, Zwiebel, Tomaten, Lime, Chilli, Grünes aus dem Garten für bescheidene 42 Ringgit (ca. neun Euro).
An der Changkat Bukit Bintang befinden sich mehrere Open-Air-Bars sowie Clubs mit Livemusik, während die lebhafte Jalan Alor von Restaurants mit Sitzplätzen im Freien gesäumt ist;
Höhenflug im KL Tower
Auch wir wollten ein wenig Höhenluft schnuppern und fuhren deshalb hoch zur Aussichtsplattform des KL Tower, wo wir mit einem touristischen Schnappschuss empfangen wurden. Der Menara Kuala Lumpur ist mit 421 Metern der höchste Fernsehturm Malaysias und der siebthöchste der Welt.
Fotos Faszination Fernost/B. Linnhoff
Kuala Lumpur Airport – der bestvernetzte in Asia-Pazifik
Er liegt 44 Kilometer südlich der Hauptstadt, im Bezirk Sepang des Bundestaats Selangor, nahe der Formel 1-Rennstrecke von Sepang. Der Kuala Lumpur International Airport dient Malaysian Arlines und Air Asia als Drehkreuz und ist, das hat uns überrascht, der bestvernetzte Flughafen im asiatisch-pazifischen Raum. Vor Tokio, Seoul und Bangkok/Suvarnabhumi.