Eine nostalgische Erinnerung an Bangkoks einstigen Nachtclub Nr. 1
Das Maggie Choo`s war, zumindest für mich, seit der Eröffnung um 2011 herum Bangkoks Nightclub Nr. 1. “Magical underground cabaret full of mystery, romance, jazz, reminiscent of Shanghai 1930”, so warb der Club für sich. Am Novotel in der Silom Road ging es die Treppe herunter, das Entrée (siehe Titelbild) bereitete den Gast vor auf ein ungewöhnliches Ambiente.
Dort rekelten sich Damen in einem Käfig über der Bar, andere schaukelten langsam-lasziv auf Schaukeln, als hätten sie mit dem Gewese drumherum nichts zu tun. So mag es 1930 in Shanghai zugegangen sein, früher war ja nicht alles schlecht. Die Idee zur atmosphärischen Reise in Shanghais Vergangenheit hatte, wer sonst, der Australier Ashley Sutton, dessen Kreationen das Nachtleben der thailändischen Hauptstadt nachhaltig verändert haben.
2023 war ich mit Freunden nach sechs Jahren wieder einmal da. Seit diesem desillusionierenden Abend fragte ich mich: Haben wir nur einen schlechten Tag erwischt oder war die Zeit des Maggie Choo`s vorbei? Nur wenige Gäste verloren sich im Inneren, triste Stimmung, und das an einem Freitagabend. Den Auftritt der Live-Band hüllen wir in den Mantel der Nächstenliebe.
Mittlerweile kennen wir die Antwort: Das Maggie Choo`s hat dauerhaft geschlossen.
So war es mal
2017 lief eine Ausstellung des französischen Fotografen Dop Ameen, dessen Bilder Edvard Munchs Gemälde “Der Schrei” erotisch interpretierten. Dazu liefen Musikvideos von Rammstein, und die Gäste wurden ins Geschehen einbezogen.
Jazz und Blues dominierten im Maggie Choo`s, doch unübertroffen in ihrer hypnotischen Wirklung bleibt für mich das Duo Jul & Co mit seiner einzigartigen elektronischen Mischung aus Sampling, Keyboards, Trompete und Schlagzeug plus voice changer. Im Maggie Choo`s starteten die Franzosen ihre Weltkarriere, die sie in den letzten Jahren auf alle Kontinente und in die Clubs der Metropolen führte,
Der Video-Teaser mit Jul & Co zeigt die Bandbreite ihres Repertoirs und ist dabei akustisch etwas hektisch geraten (meine Empfehlung wie immer: Kopfhörer!).