Hoteltipp Chiang Mai – Abschied von Frank Mill – Poesie der Freundschaft

Liebe Freunde, WegbegleiterInnen und Südostasienfans,
“Chimp Empire” heißt eine dokumentarische Miniserie auf Netflix, das “Reich der Schimpansen”. Gedreht im Dschungel Ugandas, zeigt die Serie den permanenten Krieg zwischen zwei Schimpansen-Clans, individuelle Konflikte zwischen den Chefs beider Seiten inklusive. Wie immer geht es um Territorien und Ressourcen. Mit keinem Wort erwähnt der Erzähler, dass es Parallelen gibt zwischen Affenkriegen und denen der Menschen. Weil es nicht nötig ist. Man muss schon bewusstlos sein, um die Ähnlichkeiten nicht zu sehen. Womit wir beim Krieg zwischen Thailand und Kambodscha sind, der derzeit durch einen Waffenstillstand unterbrochen ist. Mal abgesehen davon, dass an diesem Samstag drei thailändische Soldaten durch eine Minenexplosion verletzt wurden.

Es spricht nicht für die Intelligenz unserer Spezies, dass Krieg noch immer ein Mittel der Wahl ist. Der Konflikt der beiden südostasiatischen Nachbarn blieb, wie üblich, nicht auf die betroffene Region beschränkt. Er warf seine Schatten bis zum Kölner Dom. Unser Freund Frank lebt in der Stadt am Rhein, ist dort verheiratet mit Kanchana, genannt Shirley. Zwei Kinder komplettieren das deutsch-thailändische Glück.
Shirley stammt aus der umkämpften Grenzregion. Auch ihre Familie musste ins Landesinnere fliehen. Nahe Angehörige ihres Schwagers, eine Mutter und ihre zwei Kinder, wurden beim Einschlag einer Rakete in einem 7/11 Supermarkt getötet, in der Provinz Sisaket, 30 Kilometer von der Grenze zu Kambodscha entfernt. Nur der Vater, der draußen wartete, entkam dem Tod, nicht aber der Zerstörung seiner Familie. Die Opfer eines Krieges sind immer die, die ihn weder wollten noch angezettelt haben.

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Hoteltipp für Chiang Mai: 33 Poshtel
Fotos: Carolin Kery
Das großzügig dimensionierte, durchaus komfortable und preiswerte Hostel liegt ausgesprochen günstig. Ein paar Meter entfernt vom umtriebigen Markt am Chiang Mai Gate (und vom Samstagsmarkt in der Wualai Road) und doch in einer ruhigen Soi. Carolin Kery, meine Ex-Nachbarin aus Meerbusch, wohnte für ein paar Tage im 33 Poshtel und hat das Quartier bereits für ihren nächsten Besuch vorgemerkt.

Unser Freund Spiecky war in Chiang Mai und lud zum Gelage im Restaurant “La Terrasse”. Mein ehemaliger SID-Kollege lebt seit langen Jahren in Uttaradit und kommt alle vier Monate in unsere Stadt. Bei so großen Abständen kann es passieren, dass unsere Gespräche hin und wieder ausufern.
Im Rückspiegel: Mit Bayer 04 Leverkusen in Kalmar

Zeitreise: Im Gespräch mit Falko Götz (Bayer 04 Leverkusen) in Kalmar, man beachte den zeitgenössischen Kurzhaarschnitt. Mein Beruf als Sportjournalist erweiterte meine geografischen Kenntnisse erheblich. In der ersten UEFA-Cup-Runde 1986/87 traf Bayer 04 auf den südschwedischen Vertreter Kalmar FF. Unabhängig vom Job blieb bei Auswärtsspielen immer Zeit, ein paar Eindrücke abseits des Stadions zu gewinnen. So durfte ich nahe Kalmar das Schloss Gripsholm besuchen, Titelgeber des wunderbaren Romans von Kurt Tucholsky. “Tucho” entfloh dem Wahnsinn der Weimarer Republik ins schwedische Exil, beging dort 1933 Selbstmord und liegt in der Nähe des Schlosses begraben.
2011 entfloh ich meinerseits drohenden Überschwemmungen in Bangkok nach Hanoi. Falko Götz war zu jener Zeit Trainer der vietnamesischen Nationalmannschaft. Also rief ich ihn an: “Was hältst du von einem Treffen?” “Das wird schwer”, antwortete er, “ich bin in Hanoi.” “Ich auch”, sagte ich. Dann haben wir uns getroffen.

Abschied von zwei Guten

Der Abschied fällt schwer. Zwei Gute, zwei feine Kerle, die i8ch gerne kennengelernt habe. Frank, immer ansprechbar und auf gelassene Art freundlich, respektvoll und verschmitzt, wie im Video-Interview noch einmal deutlich wird. Ulli Potofski strafte den Spruch Lügen, Fernsehen sei ein eitles Geschäft. Er nahm sich zurück und war gerade deshalb präsent. Und beliebt sowieso. Der wunderbare Oli Hilbring schickte beide in seinem Cartoon kongenial auf die letzte Reise.


“Freundschaft ist Gottes Entschuldigung für die Verwandtschaft”, heißt es. Es gibt auch freundlichere Defintionen. In meinem Leben ist Freundschaft der wichtigste und beständigste Wert, viele Dichter haben sie besungen. Wer Freundinnen und Freunde und die Freundschaft an sich feiern will oder ein Geschenk zum Thema sucht, wird bei meinem Freund Oliver Wurm und seiner Lyrik-Reihe fündig: 13 plus 13 Gedichte zur Freundschaft von Goethe, Hannah Arendt, Hermann Hesse, Rose Ausländer, Bert Brecht und und.
Bis zum nächsten Mal,
in aller Freundschaft,
Khun Ben
Lieber Bernd, die Trauernachrichten lassen irgendwann nicht mehr nach. Hast Ulli Potofski und auch Frank Mill liebevoll beschrieben. Vor einigen Jahren hatte Jupp Colli Frank Mill mit der Essener Pressemannschaft mitgebracht nach Schiefbahn, wo wir als Tennis-Mannschaft gegen die Essener Presse-Equipe kickten. Frankie Mill war nur eine Halbzeit dabei, und aus Angst vor einer Verletzung hörte er in der Halbzeit auf, nachdem er einigemale rustikal gefällt worden war.. Er hätte gar nicht mitkicken dürfen, nur Colli zuliebe war er mitgekommen…Es bleiben an viele irgendwann nur noch nette Erinnerungen, schade. .
Machs gut dort in Deiner neuen Hiemat, und wenn Du wieder Spiecky bei Dir hast, sage ihm liebe Grüße und frage ihn gleich, ob er sich noch an das Passieren der Grenze von Kanada in die USA zu den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid erinnere und wer ihn damals bei der Zollkontrolle mehr getragen als geführt habe nach verschiedenen Gteränken auf der Flugreise…
Alles Gute weiterhin
Dieter
PS: den empfohlenen Gedichtband zum Thema Freundschaft habe ich mir gleich eben bestellt. Diesmal bei Amazon.
Herzlich Alfred
Lieber Alfred, du wirst nicht enttäuscht sein! Ich habe mir Lyrik früher immer vom Leib gehalten. In der Schule oder vor dem Weihnachtsbaum habe ich Blut und Wasser geschwitzt, wenn ich ein Gedicht aufsagen musste. Und später, weil mir manches Gedicht zu nahe kam. Das tut es auch heute noch, aber jetzt weiß ich es zu schätzen.
Herzliche Grüße,
Bernd
Lieber Bernd,
sehr einfühlsam und wertschätzend dein „Abschied von zwei Guten“. Ich fand es berührend, wie du die beiden Sportlerpersöhnlichkeiten (mir) noch einmal vor Augen geführt hast. Besonders den Frank Mill hatte ich als Spieler immer sehr gemocht. Schockierend, dass er so früh verstorben ist.
Herzliche Grüße – Alfred