Maitree Siriboons Bilder in Reinis Head High Second Floor

Foto: Warateep „Diew“ Juntakool

Maitree Siriboon (39) wuchs nahe Ubon Ratchathani auf, ein armer Junge mit großen Träumen. Um ihrem Sohn ein Studium zu ermöglichen, verkauften seine Eltern fünf Büffel. Maitree verließ Bangkoks Silpakorn-Universität mit dem Bachelor-Abschluss.

Heute ist der „Isan Boy“ einer der bekanntesten thailändischen Künstler seiner Generation. In Chiang Mai läuft bis zum 28. Mai eine Einzelausstellung in Reini Kressners non-profit Art Space Head High Second Floor (Huay Kaew Road).

Mit den Fotoserien „Isan Boy Dream“ (zum Alltag in seiner Provinz) und „Isan Boy Soi 4“ (zum Leben in Patpong Soi 4, einem Hotspot der Bangkoker Schwulenszene), wurde Maitree Siriboon bekannt. Fortan wanderten seine Bilder, Mosaik-Collagen und Installationen durch nationale und internationale Ausstellungen.

Büffel liest mit: Alles im Dienst der Kunst

Foto: Warateep „Diew“ Juntakool

Reini Kressner, Förderer der Kunst und der Künstler, trug seinen Teil zur gut besuchten Ausstellungseröffnung bei. Tage vorher fand er nahe Chiang Mai eine zu Maitrees Exponaten passende Büffelherde, setzte sich nackt in deren Nähe, schmierte sich mit ein wenig Büffelkot ein und begann, laut aus Haruki Muarakamis Werk „With the Beatles“ zu lesen. Mit jeder Zeile kamen die Tiere näher und ließen sich neben Reini nieder. Ob sie bei der Performance eher an Murakami interessiert waren oder an den Fab Four aus Liverpool, blieb offen. „Für mich aber“, so Reini, „war das ein magischer Moment.“

Maitree Siriboon, der Isan Boy, freute sich anlässlich des Starts seiner ersten Einzelausstellung („Eine Reise durch mein bisheriges Leben“) über die vielen Interessenten, noch mehr aber über die Anwesenheit seiner Eltern. Ohne sie wäre sein Talent nicht entdeckt, ohne sie wäre er ein armer Junge mit großen Träumen geblieben.

Foto: Warateep „Diew“ Juntakool

Fotos: Warateep „Diew“ Juntakool (14, danke!), Faszination-Fernost/B. Linnhoff (3), Niall Smith (1)