Wir verabschiedeten 2019 mit Blumen im Royal Park Ratchapruek.

Blumen, Böller, Trauer zur Jahreswende

Im Gegensatz zu früheren Jahren verzichteten wir diesmal auf eine große Party in der Bar. Toey und Pim kochten unter anderem Meeresfrüchte und eine fantastische Pilzsuppe, Yai – Betreiber eines kleinen thailändischen Restaurants – steuerte seinen zu Recht beliebten deutschen Kartoffelsalat bei. Letztlich dauerte die kleine Feier mit doch erstaunlich vielen Gästen bis fünf Uhr morgens, ich verabschiedete mich mit schwerer Zunge um drei.  

In Chiang Mai wurde zu Silvester wurde deutlich weniger geböllert als in der Vergangenheit. Die meisten Menschen trafen sich im Zentrum nahe dem Thapae Gate.

Traditionell stiegen wieder tausende Laternen gen Himmel. Und die Vorstellung fiel mir schwer, dass eine oder zwei ähnliche Laternen Stunden zuvor den Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos verursacht haben sollten. Die Nachricht von diesem Inferno verhagelte mir den Start ins neue Jahr. 22 Jahre wohnte ich in Meerbusch, zwanzig Kilometer Luftlinie vom Krefelder Zoo entfernt, den ich oft und gerne besuchte.

Eric (links) und Neng (rechts) bei unserer Hochzeitsfeier

Unser Freund Neng war mit dem Jahr schon fertig, bevor es richtig anfing. Sein langjähriger (Fernbeziehungs-)Lebenspartner Eric wurde am Neujahrsmorgen in Frankfurt tot im Badezimmer aufgefunden. Eric hatte schon länger Herzprobleme, aber noch wissen wir nicht, ob das auch die Todesursache war. Ein verzweifelter Neng kam in unsere Bar, um in seinem Freundeskreis ein wenig Trost zu schöpfen, was erst spät und auch nur halbwegs gelang. Da Eric am liebsten Rotwein trank, stellten wir für ihn ein Glas Rotwein auf den Tisch, Neng legte eine weiße Rose dazu und entzündete ein Teelicht. So war Eric in unserer Mitte, und wir stießen symbolisch auf ihn an.  

Neng und Eric waren selbstverständlich auch bei unserer Hochzeit 2016 dabei, Neng in traditioneller Lanna-Kleidung und Eric in einem Ornat, das jedem Sultan zur Ehre gereicht hätte. Ruhe in Frieden, Eric. Wir vermissen dich sehr, deine feine Art, deinen Humor und dein unerschütterlich freundliches Wesen.   

Freunde zu Besuch

Mae Sa Elephant Camp (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Seit Freitag haben wir Besuch von Andi und Doro – wie immer genießen wir es, wenn Freunde nach Chiang Mai kommen. Gestern fuhren wir zum Mae Sa Elephant Camp in Mae Rim, danach zu einer ausgiebigen Zwischenmahlzeit im etwas abgelegenen Hotel Sukantara.

Am Mittag genossen wir Thai Food am landschaftlich so schönen Huay Tung Tao See, zusammen mit Toey, Pim, Lei, unserer japanichen Freundin Sato und Niall, unserem Stammgast aus Kanada. In einer meiner Mails habe ich schon einmal die Stroh-Gorillas vorgestellt, die am See alle Instagramfans magnetisch anziehen – inzwischen steht am See ein ganzer Zoo aus Stroh.

Toey mit Andi und Doro

Keine Plastiktüten mehr

Seit dem 1. Januar dürfen Supermärkte und Einzelhändler in Thailand keine kostenlosen Plastiktüten mehr verteilen. Das ist ein großer Schritt, denn die Thais nutzten die Plastiktüten beim Einkaufen exzessiv. Selbst beim Bäcker wurden die Rosinenschnecken, Eiertörtchen und andere Stücke einzeln in Plastik verpackt. Vermutlich hatten die Kunden Angst, dass die Backwaren ohne physische Trennung bewaffnete Auseinandersetzungen führen könnten. Laut einer Regierungsstudie fielen 2017 in Thailands Haushalten mehr als 27 Millionen Tonnen Müll an; nicht einmal ein Drittel davon wurde recycelt oder wiederverwendet. Auch gehört das südostasiatische Land laut der Organisation Greenpeace zu den größten Verschmutzern der Meere mit Müll.  

Nun wollen weitere Institutionen politisch korrekt sein, was manches Mal direkt ins Absurde mündet. Acht öffentliche und private TV-Sender werden künftig in ihren Programmen Bilder von Plastikbeuteln reduzieren oder komplett unkenntlich machen. Schon seit Längerem werden in älteren Filmen Zigaretten ins Unscharfe retuschiert, blanke Busen eh, nun also auch Plastikprodukte. Wäre schön, wenn die Schauspieler auch künftig noch zu erkennen wären.