Lockenwickler in Südkorea – Vater und Sohn – Ein Elefant vor Gericht

Thailands Lichter- und Laternenfest Loy Krathong liegt hinter uns. Ohne Laternen diesmal, sie waren verboten. Einer Umfrage zufolge wollten diesmal nur wenige Thais die kleinen, oft selbstgebastelten Bötchen auf ein Gewässer setzen, um traditionell alle Sorgen und Sünden des letzten Jahres in die Obhut der Wassergötter zu überführen. Die Umfrage muss Chiang Mai weiträumig umfahren haben. Im Zentrum stapelten sich die Einheimischen, die die Stadt auch in Pandemie-Zeiten als Thailands besten Ort für Loy-Krathong-Feierlichkeiten genießen wollten. Sie wurden angesichts vieler spektakulärer Skulpturen nicht enttäuscht, wie der Bilderbogen zumindest in Ausschnitten zeigt. 

Fotos: Faszination Fernost/B. Linnhoff, Chiangmaicitylife

Foto: Chiangmaicitylife

In eigener Sache

Meine Frau Toey und ich feierten am 18. November den fünften Hochzeitstag. Die Trauung nach Lanna-Art war rechtlich nicht verbindlich und doch weit mehr als Folkore – eine Zeremonie, die auch den Gästen ans Herz ging.

Menschen

Seit Gangnam Style prägt Südkorea die internationale Popkultur. Südkorea! Die Boygroup BTS räumte zuletzt drei American Music Awards ab, Squid Games ist die meistgeschaute Serie auf Netflix; Parasite gewann 2020 den Oscar als Bester Film. Der neueste Trend irritiert das gelernte ästethische Empfinden. Junge Frauen in Südkorea tragen Lockenwickler dort, wo sie früher auf keinen Fall zu sehen sein sollten: in aller Öffentlichkeit. Das wenn meine Oma gewusst hätte.

Unvergessen: Muhammad Ayoub wurde zum Helden, als die muslimischen Rohingya aus Myanmar vertrieben wurden. Der 22-Jährige trug seine kranken Eltern in Körben eine Woche lang barfuß über hundertsiebzig Kilometer und entkam so dem burmesischen Militär.

Reinhard „Reini“ Fabisch, Held in Simbabwe (Foto: Simbabwe Herald)

In memoriam Reinhard Fabisch: In dieser Geschichte geht es ums Leben, um den Tod, um die Strahlkraft des Fußballs, den Wert der Freundschaft und nicht zuletzt um Vater und Sohn.

Er weiß, was er kann

Foto: stern

Vor einigen Wochen stand hier ein Hinweis zur Autobiografie von Volker Struth: Meine Spielzüge. Vom Arbeiterkind zum erfolgreichsten Spielerberater. Sie könnte auch anerkennend heißen: Von der Kohlensiedlung in die Kohlesiedlung (Copyright: Oliver Wurm).

Mein Urteil in Kürze: Große Erfolge, große Leistungen entstehen oft aus einem Gefühl des Mangels heraus. Nicht anders bei Volker Struth; in jungen Jahren fehlten ihm Geld und Anerkennung gleichermaßen. Befeuert von grenzenlosem Ehrgeiz, Lernbereitschaft, Straßentauglichkeit und intuitiver Menschenkenntnis, war der Unternehmer schon Millionär, als ihn Reiner Calmund 2007 ins Beratergeschäft redete. Struth weiß, was er kann, und er sagt das auch. Dass er 2014 mit Höwedes, Kroos und Götze drei Weltmeister beriet und heute auch Julian Nagelsmann zur Klientel gehört, ist kein Zufall. Struth arbeitet gerne mit den Besten zusammen. Auch bei seinem Buch: Als (Ghost)Writer gewann er den renommierten Sportlerbiografen Ronnie Reng, der dazu beitrug, dass ein außergewöhnliches Leben zu einer unterhaltsamen und informativen Biografie wurde. Mit manch intimem Einblick und gezielten Seitenhieben. Dass auch Struth einen Preis zahlte, gehört dazu.

Not happy: Ein Elefant geht vor Gericht

Haben Elefanten dieselben Rechte wie Menschen? Diese Frage wird vor einem Gericht in New York verhandelt, berichtet The Atlantic. Tierschützer treten für die Rechte der Elefantin Happy ein, die seit 1977 im Zoo der New Yorker Bronx lebt. Allein, was für ein extrem soziales Herdentier einer Folter gleichkommt. Happy wurde, so die New York Times,, als Baby gefangen, “wahrscheinlich in Thailand Anfang der Siebzigerjahre”, und dann für 800 Dollar in die USA verkauft. Würde Happy nun als juristische Person anerkannt, könnte sie (beziehungsweise ihre menschlichen Vertreter) einen Anspruch auf Freiheit geltend machen.

Bild links: Zehn Jahre Meditation – und dann…

Bis die Tage.

Herzliche Grüße aus Bangkok,

Khun Ben