Erotik hinterm Bananenblatt – Makha Bucha Tag – Thailand unter der Haut: Antanzen zur Hochzeit – A new Burma und mehr

Liebe Freunde, WeggefährtInnen und Südostasienfans,

es geht aufwärts mit dem Smog im Norden Thailands, in Chiang Mai und selbst in Bangkok. Die Luftverschmutzung steigt und die zuständigen Behörden scheinen überrascht, dass auch in diesem Frühjahr wieder dicke Luft herrscht. Jetzt denken sie über präventive Maßnahmen nach, die in ferner Zukunft greifen könnten. Immerhin gibt es nun in meiner Stadt kostenlos Gesichtsmasken. Ich darf das alles nicht persönlich nehmen.

Chiang Mais Touristiker fürchten, dass der Smog Auswirken auf die Besucherströme haben wird. Das hoffe ich doch, wie soll sich sonst etwas ändern? Im Zentrum Chiang Mais ist jedenfalls deutlich weniger los als noch vor Tagen.

Erotik hinterm Bananenblatt

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

In Bangkoks quicklebendiger Chinatown besuchte Ich eine Kunstausstellung, die sich als Performance entpuppte. Eine Ausstellung genieße ich als passiver Beobachter; bei einer Performance besteht die Gefahr, dass ich hineingezogen werde.

Thailändische Zwillingsschwestern, in Paris lebend, veranstalteten also eine Performance in ihrer Heimat. In einem alten, mehrstöckigen chinesischen Lagerhaus, das immer noch genutzt wird und dessen Innenleben so verschachtelt ist wie ein Satz von Ringelnatz. Vom gut vernetzten Balkon hatte ich einen fast freien Blick auf Bangkoks Verkehr.

Ich fotografierte hier und videote dort, im Visier zwei Frauen, die eng umschlungen miteinander tanzten, nur getrennt durch ein großes, grünes Blatt, von einem Bananenstrauch wohl. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass keine Musik gespielt wurde. Irgendwann ließen die Damen einander los und eine klatschte mich ab. Schon war ich Teil der Performance. Um uns herum schauten Menschen zu, die hatten`s gut. Ich wollte kein Spielverderber sein und dachte mir: interessante Erfahrung, machste mit.

Über die nackten Wände und die Türen des Lagerhauses flimmerten Videos von Bahn- und Schifffahrten. Ich tanzte Klammerblues mit einer Frau, die ich nicht sehen konnte, nur fühlen. Zu einer Musik, die nicht gespielt wurde. Da begann meine Partnerin leise zu singen: „La vie en rose“. Im französischen Original. Eines meiner Lieblingslieder, ob von Edith Piaf gesungen oder von Grace Jones interpretiert. Wir bewegten uns kaum, es war hocherotisch. Zu gerne hätte ich gesagt: Zwischen uns passte kein Blatt. Äußerlich blieb ich ganz ruhig, aber innerlich war ich von einem Herzkasperl nicht zu unterscheiden.

So muss Kunst sein!

Festlich illuminierter Makha Bucha Day

Vom Vollmond erleuchtet, feierten wir in Chiang Mai den Makha Bucha Day, einen der wichtigsten Feiertage des thailändischen Kalenders. „Viel Buddhismus, kein Alkohol“ lautete die Überschrift eines deutschsprachigen Magazins, und so ging es weiter im Text: „Bud­dha-Tage: religiöse Feiertage für Thais und nüchterne Frus­tra­tion für aus­ländis­che Touris­ten.“ So hat jede ZIelgruppe ihre eigenen Prioritäten.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Den Schriften zufolge hielt Bud­dha einst an diesem Vollmond-Tag eine spontane Predigt, ohne vorherige Aufforderung besucht von 1.250 Jüngern aus unterschiedlichen Regionen. Viele Tempel würdigen das Ereignis mit Wandmalereien, da die Fotografie noch nicht erfunden war. Bis vor wenigen Jahren fand die stimmungvollste Makha-Bucha-Zeremonie an einem kleinen Teich am Wat Phan Tao statt. Doch während der Covid-Pandemie legten die Mönche den Teich trocken und degradierten ihn zu einem gewöhnlichen Parkplatz. Mittlerweile kommen immer mehr Gläubige zum nicht weit entfernten, ebenfalls in der Altstadt gelegenen Wat Muentoom, so auch ich. Nur die jungen Mönche, verwachsen mit ihren Handys, schienen nicht sonderlich ergriffen zu sein.

Kapitel aus Thailand unter der Haut: Antanzen zur Lanna-Hochzeit

In meinem Buch „Thailand unter der Haut“ widme ich meiner Hochzeit mit Toey im Lanna-Stil ein eigenes Kapitel. Weil die Zeremonie im Kreis unserer Freundinnen und Freunde so schön war und weil ich erst im Moment des Geschehens realisierte, was mir da widerfuhr.

„Mental prison break“…

…“Ausbruch aus dem mentalen Gefängnis“ hieß eine Ausstellungsreihe, die kürzlich in einigen Galerien Chiang Mais zu sehen war. Ihr Erlös kam jungen Künstlern aus Myanmar zugute. Den Auftakt der Reihe gestaltete Kunstförderer Reini Kressner im High Head Second Floor. Einige der burmesischen Künstler/Fotografen vom Kollektiv A new Burma waren zugegen, andere konnten nicht kommen, da sie in den Flüchtlingscamps nahe der burmesischen Grenze festsitzen. Erfreulicherweise war die Ausstellung ausgezeichnet besucht.

Die Situation in Myanmar ist seit der russischen Invasion in der Ukraine aus dem Blickfeld der Weltöffentlichkeit geraten, aber noch genauo unerträglich kurz nach dem Militärcoup vor zwei Jahren. Noch vor wenigen Tagen stürmten burmesische Soldaten durch diverse Dörfer, vergewaltigten Einwohner und töteten und enthaupteten 17 Menschen.

Hinsetzen!

Songthaeos in Chiang Mai (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Ab sofort müssen alle Fahrgäste der Songthaeos sitzen – ich werde nicht mehr auf der hinteren Trittfläche stehen können (Foto), um mir den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Songthaeos heißen die umgebauten Pickups mit zwei Sitzreihen, die einen Fahrgast da mitnehmen, wo er gerade am Straßenrand steht, und ihn am genannten Ziel aussteigen lassen,

Der Captain der „Wildschweine “ ist tot

Wir trauern um Duang­phet „Dom“ Phromthep

Captain, oh Captain: Duang­phet „Dom“ Phromthep ist tot. Er wurde nur 17 Jahre alt. „Dom“ war der Kapitän der „Wildschweine“, wie sich die Fußballmannschaft nannte, die 2018 in einer Höhle nahe Chiang Rai eingeschlossen wurde und deren Rettung an ein Wunder grenzte. Mehr zu seinem Tod hier.

Gepostet: Panviman Resort auf Phangan – Paradies in Malaysia – Tigernest in Bhutan

Thai Smile im Panviman Resort (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

In den letzten Tagen habe ich in diesem Blog das Panviman Resort auf Koh Phangan vorgestellt, mein Paradies Gaya island in Malaysia präsentiert und zurückgeblickt auf eine Erinnerung fürs Leben: Den Aufstieg zum Taktsang, zum Tigernest in Bhutan.

Das Tigernest in Bhutan (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Bild links – This is Thailand: Nicht jeder Fahrgast ist willkommen, also aufgepasst beim Einsteigen.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß mit meiner heutigen Post aus Thailand. In den kommenden Wochen versuche ich, die Frequenz des Letters zu steigern, dann wird er auch kürzer.

Bleibt gesund und erfreut euch des Lebens,

bis die Tage,

Khun Ben