Ausgabe 26: Mein Buch „Thailand unter der Haut“ ist da
Liebe Freunde, WeggefährtInnen und Südostasienfan,
kurze Ortsbestimmung: In Chiang Mai scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel, wir messen 31 Grad, gegen Abend wird es kühl und in den Supermärkten weihnachtet es sehr. Gestern habe ich endlich wieder die Lebkuchen-Oblaten entdeckt, auf die ich auch in den Tropen nicht verzichten möchte. Ein Wunder, dass es sie hier gibt. Wer nach Thailand auswandert, darf auf funktionierende Lieferketten vertrauen.
Ich habe gleich drei Päckchen gebunkert. Sicher ist sicher, es leben ja noch mehr Mitteleuropäer in Chiang Mai. Dann zeigte die Kasse die Rechnungssumme an: 1.995 Baht, nach aktuellem Tageskurs 54,63 Euro. Ein Päckchen kostete also 18 Euro. Ich fragte die Managerin, ob sie in den Oblaten kleine Diamanten versteckt hätte. Nein, sagte sie. Ironie ist ein westliches Konzept, kein asiatisches. Leise weinend stellte ich zwei Päckchen wieder ins Regal. „This is Thailand“, sagen wir Expats in solchen Momenten, man erkennt uns an den zuckenden Schultern.

Müsste ich nach 15 Jahren im Königreich Thailands Vorzüge für mich definieren, würde ich die Wärme nennen, den Daueralarm für alle Sinne und einen bodenlosen Schatz an täglichen Überraschungen. 14 Jahre lang habe ich hingeschaut, hingehört und hingerochen. Dann ein Jahr lang meine intensivsten und verrücktesten Erlebnisse niedergeschrieben; Erfahrungen, die viel über Thailand ausssagen und natürlich auch etwas über mich.
Thailand unter der Haut

Nun ist es endlich da, das Buch: „Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten.

In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fußball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorradtaxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailändische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.
Vor 15 Jahren fasste ich mit Blick auf Bangkoks Skyline den Entschluss, noch einmal aufzubrechen und nach Thailand auszuwandern. Was würde bleiben vom Urlaubsparadies, habe ich mich gefragt, was von der Warmherzigkeit der Menschen? Es kam alles ganz anders als erwartet, und doch ist Thailand Heimat geworden.

Ich bin heute übrigens noch einmal zum Supermarkt gefahren und habe aus purem Eigeninteresse erneut gefragt, ob 665 Baht für ein paar Lebkuchen-Oblaten nicht doch übers Ziel hinausschössen. Nach kurzer Diskussion wurde der Preis auf 250 Baht reduziert. This is Thailand! Es fiel das Wort Irrtum, niemand verlor sein Gesicht, und natürlich gilt der neue Preis nun für alle. Wir lächelten eine Runde, und ich weiß nun, wovon ich mich bis Weihnachten ernähren werde.