Wird Hitze das neue Normal? Zahl der Tiger steigt – Ein Fußball-Champion auf dem Catwalk

Nach zwei Jahren Telefonieren und Chatten konnte ich mit meinem langjährigen Freund und Kollegen Markus Othmer endlich mal wieder von Angesicht zu Angesicht plaudern.

Markus urlaubte mit Familie zunächst auf Koh Samui und danach ein paar Tage in Chiang Mai. Da ich ihn vor der Regenzeit gewarnt hatte, schaute er auf der Insel Jeden Morgen aus dem Fenster. Und immer war der Himmel blau, und immer schien die Sonne. „Unerträglich, diese Regenzeit in Thailand!“, konstatierte er.

Mit dem Nikki Beach Club an der Westküste fanden unsere Freunde ein angenehmes Quartier. „Wir waren dort fast allein und fühlten uns extrem wohl. Unvergesslich, wie liebevoll die Servicekräfte mit unserem Sohn umgingen, der auf Samui ein Jahr alt wurde. Schon bei der Ankunft in Bangkok hatten die Damen vom Flughafenpersonal den Kleinen so geherzt, dass wir befürchteten, sie wollten ihn behalten.“

Nun sind Markus und Co. zurück in Deutschland. Seitdem regnet es wieder in Thailand.

Bikinis: Kein Verbot, aber einfach nicht thai

Thailands Marine gehören in Sattahip einige öffentlich zugängliche Strände. Die Navy verbietet den Frauen dort das Tragen von Bikinis zwar nicht aus­drück­lich, bittet aber darum, keine Zweiteiler zu tragen. Begründung: Um ​“die Ord­nung zu wahren und in Übere­in­stim­mung mit der thailändis­chen Kul­tur und Tradition”.

Pattaya Bikini Beach Race

Wenige Kilometer weiter nördlich, in Pattaya, findet alljährlich das „Bikini Beach Race“ statt, beliebt bei Jung und Alt. „Wie passt das alles zusammen?“, fragte ich meine Frau. „Warum muss bei euch Farangs immer alles zusammenpassen?“, fragte sie zurück.

Gelesen: Wird Hitze das neue Normal?

Seit April ist es heiß in Chiang Mai, die Temperaturen klettern meist über 30 Grad. Es liegt nicht am Inhalt der Bangkok Post, dass ich bei der Lektüre schwitze. Ein nasses Handtuch aber kühlt den Kopf und konserviert die Betriebstemperatur.

Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde, las ich. Aktueller Stand: Tausende Hitzetote, immer mehr Allergiker, West-Nil-Fieber in Sachsen, Waldbrände in Europa, Überschwemmungen in Zentralchina, Australien, USA. Schon heute macht die Klimakrise krank, die mancher immer noch für eine Erfindung hält.

In China stieg die Sterblichkeit im Zusammenhang mit übermäßiger Hitze zwischen 1990 und 2019 um 400 Prozent, auf 26.800 Todesfälle in 2019.

Die Veränderungen der Welt, die Hitze als Norm, die ökologische Fragilität: Sieht so unsere Zukunft aus? Warum die Klima- Weckrufe nicht verhallen dürften, es aber immer noch tun, erklärt Marlene Weiß in der SZ.

Wird die Welt immer schlechter? In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die den größten Teil der Weltbevölkerung ausmachen, blicken die Menschen laut Studie eher optimistisch in die Zukunft. Pessimistisch ist die vorherrschende Stimmung nur in wohlhabenden Ländern. Auch in Deutschland, findet David Pfeifer. Der Südostasien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung lebt in Bangkok. Sein Essay trägt den Titel: Das Leiden und Jammern der Deutschen.

Wie geht es dem Tiger am Welt-Tiger-Tag?

Bengalischer Tiger (Foto: Francois Savigny/WWF)

Am 29. Juli feierten Naturschützer und Sympathisanten den Welt-Tiger-Tag. Es gab endlich mal Grund zum Feiern. 2009 wurden in Nepal nur noch 121 wild lebende Tiger gezählt, bei rückläufiger Population. Heute leben dort wieder 355 der bedrohten Großkatzen, meldet der WWF.

In Südostasien verzeichnet Thailand die höchste Anzahl wilder Tiger. Den Fußabdrücken zufolge, die von den in Nation­al­parks instal­lierten Kam­eras registriert wurden, gibt es aktuell 148 oder 149 Tiger in den heimischen Wäldern.

Noch bis zum 7. August läuft im Bangkoker Kunsthaus River City eine Einzelausstellung von Thana Phothong, der jeden Betrachter auf eine Reise durch die Phasen des Lebens schickt. Jeder Mensch besitzt einen inneren Tiger, glaubt der Künstler, nicht nur Stefan Effenberg, Für Khun Thana ist der Tigercharakter das Symbol für Macht, Mut und majestätisches Auftreten, für innere und äußere Stärke.

Ein Champion auf dem Catwalk

Eduardo Camavinga wurde 2002 in einem Flüchtlingscamp in Angola geboren; mit Real Madrid gewann der französische Fußball-Profi in diesem Jahr die Champions League. Nun ist er der erste Fußballer, der von der Modemarke Balenciaga auf den Laufsteg kommandiert wurde, während der Pariser Modemesse. Camavingas Gang wirkt noch ein wenig unbeholfen in neuen Schuhen, aber: Er ist 19!

Zeitreise: Filmplakate in Thailand

Thailändische Plakate von Hollywood-Filmen sind Kult. Als eigenständige Kunstform, weil sich thailändische Künstler die Freiheit nahmen, von Hand lokale Versionen berühmter Streifen zu erstellen und in einem neuen Licht zu zeigen. Dabei fügten sie oft Schlüsselmomente aus der Handlung hinzu, die fast zum Spoiler taugten.

Soviel für heute. Ich verabschiede mich mit einem Tsunami-Warnschild, dem wir den gut gemeinten Ratschlag verdanken, im Falle eines Erdbebens höher gelegene Gebiete aufzusuchen. Oder Finnlland.

Bis die Tage,

Khun Ben