Roboter IMG_5089 im Bangkok Hospital – Neues Hotel auf Koh Lanta – Abschied von Thich Nhat Hanh, Dixie Dörner und Hardy Krüger

Angesichts der Zahlen aus Deutschland oder Frankreich darf Thailand durchaus stolz sein, die täglichen Covid-Neuinfektionen auch in der Omikron-Phase stabil zwischen 7000 und 8000 zu halten. Grund genug für die hiesige Regierung, ab dem 1. Februar das Test&Go-Programm leicht modifiziert zu reaktivieren und damit die Tür für internationale Touristen weiter aufzustoßen.

Für meine Booster-Impfung (Moderna) war ich dieser Tage im Bangkok Hospital. Dort sah ich live den idealen Mitarbeiter: geschlechtsneutral, ohne Tarifvertrag, unermüdlich, effektiv, vermeidet Konfrontationen, macht keinerlei Lärm und ist nie krank.

IMG_5089 bei der Arbeit

So nah bin ich einem Roboter noch nie gekommen. Ich nannte ihn IMG_5089. Meine Frau darf davon nichts erfahren, sonst spielt sie die Zahl bei der nächsten Lotterie. Maschinen, die Menschen und Jobs ersetzen, sind jedoch schon lange ein Thema, wie der Playboy-Cartoon aus den Siebzigern zeigt:

„Sie haben mich entlassen. Eine Maschine macht jetzt meine Arbeit.“

Unsichere Zukunft: Bangkok würdigt seinen alten Bahnhof

Bangkoks neuer, moderner Hauptbahnhof steht im Ortsteil Bang Sue, und noch weiß niemand, was mit dem alten Bahnhof Hua Lamphong geschehen wird in der Innenstadt. Er ist eine architektonische Ikone, erbaut vom Italiener Mario Tamagno und eröffnet 1916. Für die Einwohner Bangkoks zweifelsfrei ein Aushängeschild der Hauptstadt und damit unkaputtbar; selbst Lego würdigte die Station mit einem eigenen Bausatz. Noch aber wird über den Erhalt des Originals diskutiert. Das Grundstück zählt zu den immobilen Filetstücken Bangkoks und könnte helfen, mit kreativer Bebauung (lies: Einkaufszentrum) die hohen Schulden des Eigentümers State Railway of Thailand ein wenig zu reduzieren.

So verabschieden sich die Bangkokians in diesen Tagen schon mal vorsichtshalber von ihrem geliebten Bahnhof, zumal eine Ausstellung alter Lokomotiven und Waggons lockt. Auch mich, den leidenschaftlichen Bahnfahrer, wehten nostalgische Gefühle an, als ich durch einige der alten Wagen wanderte, darunter den Prestige genannten VIP-Wagen mit Leder und Holz und Mikrofonen.

Dann kam ich an der alten Hock-Toilette vorbei, wie sie in ganz Thailand lange Zeit Oberschenkel- und Beckenmuskulatur stärkte. Da dachte ich, dass auch die Moderne ihre Vorteile hat.

Neues Hotel auf Koh Lanta

Avani+ Koh Lanta Resort (Foto: Avani Hotels)

Avani Hotels & Resorts ist die schnell wachsende Tochter der Marke Anantara. Auf Koh Lanta in Thailands südlicher Provinz Krabi öffnete das jüngste Haus der Kette. Details im Beitrag des Reisemagazins Destinasian.

Meine Top 20 Hotels in Thailand

Koh Phangan Pavilions (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

In den letzten zwei Jahren bin ich deutlich seltener gereist als zuvor und nur zu inländischen Zielen. Die Pandemie wollte es so. Dennoch reichten ein paar Ausflüge, um die Rangliste meiner Lieblingsunterkünfte zu verändern: Meine Top 20 Hotels in Thailand.

Kommt ein Elefant zur Garküche

„Für mich bitte alles außer Suppe und Fisch„: Die heimischen Elefanten passen sich immer besser an ihre Umgebung an

See you later, alligator – in the kitchen, cocodile

Schatz, schau mal, ich hab uns was zu essen mitgebracht!

Wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest sind in Thailand die Preise für Schweinfleisch stark gestiegen. Nun schlägt die Stunde der Krokodilfarmen. Eine bot das Kilo Krokodilfleisch online ab 70 Baht/kg (EUR 1,85/kg) an. Der Beitrag erhielt über 4.100 Likes und fast 2.000 Kommentare. Viele wollten die exotische Speise probieren. Auch weil der Preis deutlich geringer ist als das Kilo Schweinefleisch, das derzeit über 200 Baht/kg (EUR 5,25/kg) kostet (Quelle: ThailandSun).

Einmal habe auch ich ein Krokodilsteak gegessen, in Florida, vom Alligator, lang ist`s her. Am ehesten hätte ich es mit Hühnchenfleisch verglichen. Mehr ist mir nicht in Erinnerung geblieben, daher habe ich die Erfahrung nicht wiederholt.

Abschied ist ein scharfes Schwert

Wir trauern um den Lehrer der Achtsamkeit, die „Königin des Samba“, einen Höllentenor, einen deutschen Hollywood-Helden und zwei Große des Fußballs.

Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, einer der besten deutschen Fußballer aller Zeiten und untrennbar mit seinem Klub Dynamo Dresden verbunden, starb nach langer Krankheit mit 70 Jahren. Der Nachruf in der „Sächsischen Zeitung“.

Kein Spieler gewann den Europapokal der Landesmeister, die heutige Champions League, so oft wie Francisco Gento von Real Madrid: sechs Mal, öfter als seine Nebenleute di Stefano, Puskas, Kopa. Nun ist „Paco“ mit 88 Jahren gestorben. Er wurde „La Galerna del Cantábrico“ genannt, der Sturmwind von Kantabrien – das Video zeigt, warum.

Madridista siempre: Paco Gento

Erst mit 92 Jahren durfte Thich Nhat Hanh dahin zurückkehren, wo er 1942 zum Mönch geweiht wurde: nach Hue in Vietnam. Dort starb der “Lehrer der Achtsamkeit”, einer der großen buddhistischen Mönche, nun im Alter von 95 Jahren.

Er war übertrieben, überlebensgroß und hätte statt Hardrock auch Wagner singen können: Ein Abschied von Meat Loaf.

Die „Königin des Samba“ wurde Elsa Soares genannt. Ihr Leben gönnt man dem ärgsten Feind nicht. Mit 12 erstmals verheiratet, verlor sie früh zwei Kinder durch Unterernährung. Auszug aus dem Nachruf im TagesAnzeiger: „1962 lernte sie den Fussballer Garrincha kennen, ein nationales Heiligtum, von dem sein Mitspieler Pelé sagte, er sei weit begabter als er selber. Für Elza verliess Garrincha seine Frau und seine acht Töchter, was im katholischen Brasilien nicht gut ankam. Vier Jahre lang konnten sie ihre Affäre vor der Presse verheimlichen, was danach folgte, sollte die beiden vollends aus der Bahn werfen.“ Mehr zu einem einzigartigen, 91 Jahre währenden Leben hier.

Hatari-Lodge: Zu Gast in Hardy Krügers einstigem Zuhause

Foto Bernd Linnhoff

Hardy Krüger ist tot, er wurde 93. Auch er eine einzigartige Persönlichkeit. Einer seiner größten Filmerfolge spielte in Afrika: „Hatari“ (Swahili für Gefahr) an der Seite John Waynes, „in dem mit einer Unschuld, mit der sich das Kino heute schwertäte, ein Haufen großer Jungs mit ungeheuer viel Spaß in Afrika Nashörner und Elefanten für Zoos einfängt“, wie Susan Vahabzadeh in ihrem SZ-Nachruf schreibt. Bei den Dreharbeiten Anfang der Sechzigerjahre verlor Krüger sein Herz an Ostafrika und lebte in den 1960er und 1970er Jahren in der Hatari-Lodge, wo auch Sohn Hardy Krüger jr. geboren wurde.

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst: Mit Jörg Gabriel (links) auf Tour in Tansania 2006

2005 und 2006 war ich zweimal zu Gast in ebenjener Hatari-Lodge, die auch heute noch von Jörg Gabriel und seiner Frau Marlies geführt wird. Wie so viele Gäste der Lodge wäre ich ohne den Bezug zu Hardy Krügers Biografie nie auf diesen Trip gekommen. Und selbstverständlich schauten wir uns an Ort und Stelle auch das zweieinhalbstündige Hollywood-Epos mit Krüger und Wayne von vor 60 Jahren an, als es noch deutlich mehr Nashörner und andere große Tiere gab als heute und deutlich weniger Menschen (3,1 Milliarden).

Mein Kollege Alex Steudel verabschiedete sich von Hardy Krüger in einem sehr persönlichen Beitrag auf Facebook.

Und aus der Ferne grüßt der Kilimandscharo (Foto Bernd Linnhoff)

Der Zeit voraus

Sie hatten nur den einen Auftrag

Das wäre doch was, wenn wir – nur kurz – mal ins Jahr 2202 schauen könnten. Dann wüssten wir, welche Covid-Variante gerade den Aluhut auf hat und ob die Menschheit inzwischen dahingeschmolzen ist, dem Klimawandel sei Dank.

So aber grüße ich aus noch heiterem Himmel in Chiang Mai; bis zum alljährlichen Smog ist es nicht mehr lang hin.

Bis die Tage,

Khun Ben