„Thailand unter der Haut“ nun auch als eBook

Für mich war das keine Frage. Noch lange nach dem Beginn der Digitalisierung blieb ich treuer Anhänger des gedruckten Buches; ein eBook-Reader, für mich Indikator kulturellen Niedergangs, wäre mir nicht ins Haus gekommen. Aus rein emotionalen, romantischen Beweggründen. Ich hätte die Haptik vermisst, den Geruch eines neuen (oder auch alten) Buches, den glücklichen Blick auf „meine“ Bücher im großen Regal. Und es hätte einen Arbeitslosen mehr gegeben unter meinem Dach: den Bleistift, der die wichtigen Stellen im Text markierte. Heute lese ich bevorzugt elektronische Bücher. Warum? Wie kam es? Es begann mit dem (gedruckten) Buch des wundervollen Erzählers John Irving: Zirkuskind hieß es. Ich las es in Thailand.

Der Leser an sich: auf Koh Phi Phi (Foto Wolfgang Linnhoff)

Nachdem ich Thailand 1994 für mich entdeckt hatte, reiste ich in jedem Jahr einmal dorthin. Meist in den Süden, nach Khao Lak und Koh Phi Phi. Im Gepäck stets fünf bis acht Bücher, die handlichen Taschenformate und Hardcover bunt gemischt. Nach der Lektüre reisten sie mit mir auch wieder zurück nach Hause. Ich brachte es einfach nicht übers Herz, sie in der Fremde zur Adoption freizugeben. Bis ich Irvings Zirkuskind mitnahm. Hardcover, Gewicht 1,13 Kilogramm, ein Brikett zwischen zwei Deckel gepresst. Beim nächtlichen Lesen im Bett erlahmten die Arme, es war kein Vergnügen mehr. Bei der Abreise stellte ich es in ein bereits gut gefülltes Regal in meinem Hotel und reiste mit leichterem Gepäck nach Hause. Es war der Beginn einer neuen Ära.

Beginn einer Entwicklung, die mit meinem Abschied aus Deutschland 2008 eskalierte. Als ich ging, da ging nur ein Teil von mir: Etwa 1000 Bücher ließ ich zurück, hunderte Langspielplatten, den Plattenspieler und viele CDs. Bücher und Alben hatten meine Sicht auf die Welt und das Leben beeinflusst und bereichert. So blieb blieb ein signifikanter Teil meines Lebens zurück. Seit ich in Thailand lebe, reise ich buchstäblich und im übertragenen Sinn mit leichtem Gepäck. Auch weil ich nun fast nur noch die elektronischen Buchausgaben kaufe. Sie passen alle in ein kleines Lesegerät und wiegen nichts. Alle Romantik ist nüchternem Pragmatismus gewichen. Und hätte ich meine Kindheitshelden Winnetou und Old Shatterhand unter der Bettdecke auf einem erleuchteten Bildschirm kennengelernt, wären meine Augen heute besser in Schuss. Man sieht: Wenn ich will, kann ich mir alles schönreden.

Mittlerweile artet es nicht mehr in einen Glaubenskrieg aus, wenn Bücherwürmer über die Vor- und Nachteile gedruckter und elektronischer Bücher diskutieren. Beide Varianten finden ihre Lesergemeinde, beide sind unverzichtbar. Folgerichtig gibt es mein Buch „Thailand unter der Haut“ nun auch als eBook, auf Amazon, Google Play, im App Store von Apple und auf anderen gängigen Plattformen. Für Interessenten in Thailand ist es für 9,99 Euro eine gelungene Ergänzung zum gedruckten Buch, das im Onlineshop des Farang-Medienhauses für 14,90 erhältlich ist.

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